Spanien schiebt 920 Kinder und Jugendliche nach Marokko ab

Die spanische Regierung hat mit der Abschiebung von 920 minderjährigen marokkanischen Migrant:innen begonnen, die im Mai in die nordafrikanische spanische Enklave Ceuta fliehen konnten.
Wegen eines Konflikts zwischen beiden Ländern hatte Marokko als Druckmittel die Grenzkontrollen für eine kurze Zeit gelockert. Binnen 36 Stunden gelangten mehr als 8.000 Migranten:innen nach Ceuta. Spanien warf Marokko Erpressung vor.
Spanien hat am Freitag mit der Rückführung der ersten Minderjährigen begonnen. Sie wurden in kleinen Gruppen unter Polizeibegleitung mit Lieferwagen von einem Sportkomplex in Ceuta, der zu einem provisorischen Aufnahmezentrum umfunktioniert wurde, zur Grenze von Tarajal nach Marokko gebracht.
Kritik und Klagen wegen massiver Abschiebung von Kindern und Jugendlichen
Das spanische Innenministerium erklärte, dass die Migranten individuell geprüft werden und nur diejenigen, die die Anforderungen erfüllen, nach Marokko zurückgeschickt werden.
Die massive Abschiebung von Kinder und Jugendlichen hat in Spanien eine Kontroverse ausgelöst. und wird von Kinderschutzorganisationen kritisiert.
Die Generalstaatsanwaltschaft und die Staatsanwaltschaft von Ceuta haben ein Verfahren eingeleitet. Der Ombudsmann für Minderjährige hat das Innenministerium aufgefordert, das Verfahren zu stoppen.