China verbietet „verweichlichte, feminine Männer“ im Fernsehen

Unter einem Foto von Staats- und Parteichef Xi ist auf einem TV-Gerät ein Mann in einer Talkshow zu sehen.
Unter einem Foto von Staats- und Parteichef Xi ist auf einem TV-Gerät ein Mann in einer Talkshow zu sehen. Copyright Mark Schiefelbein/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
Von Euronews mit dpa
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Chinas Regierung sieht im Trend zum androgynen Look eine Bedrohung für das Land und verbietet feminin aussehende Männer im chinesischen Fernsehen.

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**Chinas Regierung sieht im Trend zum androgynen Look eine Bedrohung für das Land und verbietet feminin aussehende Männer im chinesischen Fernsehen. **

Die staatliche Fernseh- und Radioverwaltung (NRTA) in Peking hat TV-Anbieter am Donnerstag aufgefordert, keine männlichen Darsteller "mit einem weiblichen Stil und andere abnormale Ästhetik" zu zeigen. 

Die Anweisung wendet sich gegen einen Trend zu einem eher weiblichen oder androgynen Aussehen von Sängern oder Schauspielern, der von Südkorea und Japan nach China überschwappt. Die Volksrepublik sieht in dem kulturellen Import die nationale Stärke gefährdet. Experten meinen, China wolle mit den Schritt auch die angestrebte Verjüngung der Bevölkerung fördern.

Nur noch Männer mit klar maskuliner Ausstrahlung

Nach Jahren der Ein-Kind-Politik bekommt China mittlerweile die Folgen einer überalteren Gesellschaft  zu spüren. Die Staatsführung hatte im Mai entschieden, dass Paare drei Kinder bekommen dürfen. 

Die Fernsehstationen sollten sich künftig an "politische Qualität, moralischen Charakter und künstlerische Standards als Auswahlkriterien" halten. Auf keinen Fall dürften Personen gezeigt werden, "deren politische Ansichten inkorrekt sind". Es solle ein "patriotischer, tugendhafter und künstlerischer Ethos" in der Unterhaltungsindustrie geschaffen werden.

Die neuen Anweisungen erfolgten im Rahmen einer neuen Regulierung der Unterhaltungsbranche und einer als "chaotisch" empfundenen, kommerzialisierten Fan-Kultur in China. 

Die Volksrepublik erließ noch weitere neue Gesetze. Erst am Mittwoch war der Zugang Minderjähriger zu Onlinespielen auf maximal drei Stunden pro Woche begrenzt worden, und zwar nur freitags, an den Wochenenden und an Feiertagen.

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