Balkan-Reise: Angela Merkel will die EU-Osterweiterung

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Von Euronews mit dpa
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Bei ihrem Besuch in Serbien hob die Bundeskanzlerin das geo-strategische Interesse der EU hervor, die sechs Westbalkan-Staaten in die EU aufzunehmen.

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Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist in Serbiens Hauptstadt Belgrad von Präsident Aleksandar Vucic empfangen worden. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz machte Merkel deutlich, wie wichtig ihr eine EU-Erweiterung hinsichtlich des Balkans ist.

Die Europäische Union müsse den Einfluss in der Region verstärken. Europa habe ein absolutes geo-strategisches Interesse, diese Länder in die EU aufzunehmen, so die CDU-Politikerin.

Die 67-Jährige verwies auf kleine Fortschritte, die die düstere Bilanz aufhellen. 2014 brachte sie den sogenannten Berliner Prozess auf den Weg, ein neues Gesprächsforum. Es soll die in der Vergangenheit oft verfeindeten Westbalkan-Länder einander näherbringen.

Den EU-Beitrittsprozess ersetze es nicht, beeilte sich Merkel zu betonen. "Aber die Gesprächsbereitschaft in der Region hat massiv zugenommen, und das hilft beim Beitritt", fügte sie hinzu. Beobachter werten die Gründung eines regionalen Jugendwerks nach deutsch-französischem Vorbild als greifbares, gutes Ergebnis des Berlin-Prozesses.

Balkan: Wann ist ein EU-Beitritt wahrscheinlich?

Nach dem Besuch in Serbien reist die Kanzlerin heute weiter nach Albanien. Die Visite in den beiden Ländern gilt der gesamten Region: In Tirana will Merkel mit allen Regierungschefs der Westbalkan-Staaten - Serbien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien, Albanien und Kosovo bei einem Mittagessen zusammenkommen.

Die sechs Länder streben eine EU-Mitgliedschaft an, haben aber noch einen weiten Weg vor sich. Praktisch überall mangelt es - in unterschiedlicher Ausprägung - an Rechtsstaatlichkeit und an fachlicher Kompetenz der Verwaltungen. Korruption und Nepotismus grassieren, unabhängige Medien und kritische Zivilvereine geraten zunehmend unter Druck.

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