Borrell gegen getrennte EU-Erweiterungsgespräche mit dem Balkan

Borrell gegen getrennte EU-Erweiterungsgespräche mit dem Balkan
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Von Efi Koutsokosta

EU-Außenbeauftragter Josep Borrell sprach sich gegen ein getrenntes Vorgehen aus. Das Erweiterungsverfahren müsse mit Albanien und Nordmazedonien fortgeführt werden, niemals sei ernsthaft an ein getrenntes Verfahren gedacht worden, so Borrell.

Die Außenminister der EU haben in Brüssel über den Erweiterungsprozess auf dem Balkan beraten. Dieser hatte vor einem Jahr Auftrieb erhalten, als die EU Albanien und Nordmazedonien die Zusage zu Aufnahmegesprächen "im Paket" gab. Doch wurde das Verfahren wieder eingefroren, nachdem Bulgarien sein Veto gegen Verhandlungen mit Nordmazedonien eingelegt hatte.

EU-Außenbeauftragter Josep Borrell sprach sich gegen ein getrenntes Vorgehen aus. Das Erweiterungsverfahren müsse mit beiden Staaten fortgeführt werden, niemals sei ernsthaft an ein getrenntes Verfahren gedacht worden, so Borrell. Die Bedingungen seien auch von Nordmazedonien erfüllt worden, und die Mitgliedsstaaten hätten den Beginn von Verhandlungen beschlossen.

Der nordmazedonische Ministerpräsident Zoran Zaev warnte davor, dass ein weiterer Aufschub die Stabilität in der Region gefährde.

Die weitere Blockade stelle ein großes Risiko dar, auch für Bulgarien. Denn schon gebe es die abenteuerlichsten diplomatischen Gedankenspiele. Es gehe hier um den Balkan, eine hochexplosive Region nicht vor Jahrhunderten, sondern vor 20 Jahren. Dies dürfe sich nicht wiederholen.

Die Mitgliedsstaaten sind nun aufgefordert, bis zum Sommer Vorschläge über die künftige Balkan-Politik vorzulegen.

Journalist • Stefan Grobe

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