Unangemeldete Proteste in Bern: Gegner der Corona-Regeln festgenommen

Protest gegen Coronaregeln - ARCHIV
Protest gegen Coronaregeln - ARCHIV Copyright Urs Flueeler/AP
Von Euronews mit dpa, SRF
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In der Hauptstadt der Schweiz wollten Protestierende zum Parlament vordringen.

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In Bern haben an diesem Donnerstagabend zahlreiche Gegnerinnen und Gegner der Schweizer Corona-Regeln im Bahnhof bei einer unangemeldeten Demonstration mitgemacht. Besonders umstritten ist der Nachweis über Impfung, Genesung oder Test, der in Restaurants oder Veranstaltungsorten vorgezeigt werden muss. "Liberté" ("Freiheit") gehört zu den Slogans der Maßnahmen-Gegner:innen.

In der Schweiz sind nur 57 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner komplett gegen Covid-19 geimpft.

Die Protestierenden versuchten auch zum Parlament vorzudringen, sie wurden aber von zahlreichen Polizistinnen und Polzisten davon abgehalten. Offenbar setzten die Sicherheitskräfte auch Tränengas ein. Im Bundesrat waren die Abgeordneten noch am Donnerstagabend versammelt.

Später wurden auch mehrere sogenannte Trychler, die mit Kuhglocken an vielen Protesten teilnehmen, festgenommen. Das berichten zahlreiche Medien.

Inzwischen gibt es auch eine Persiflage der Freiheits-Trychler zusammen mit dem Initiator der "Mass Voll"-Initiative Nicolas Rimoldi, die im Internet viral geht. Rimoldi hatte zuvor versucht, per Referendum die Corona-Maßnahmen zu stoppen und von Impfzwang gesprochen.

Bei der Demonstration in Uster am 25. September hatten Gegner der Corona-Maßnahmen auch ein deutsches TV-Team bedroht. Die Journalistinnen und Journalisten des ZDF wollten eigentlich Nicolas Rimoldi begleiten, mussten aber vorzeitig die Dreharbeiten abbrechen.

Die Zahlen der Neuinfektionen und der Covid-19-Patientiennen und -Patienten in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein sind in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche gesunken.

Die wichtigsten Indikatoren deuten laut Bundesamt für Gesundheit an, dass die vierte Pandemie-Welle weiter abflacht. Wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Wochenbericht des BAG für die Zeit vom 20. bis 26. September hervorging, sank die Zahl der Neuinfektionen zuletzt um 27 Prozent auf 9340 Fälle (Vorwoche: 12'741). Die 7-Tage-Inzidenz lag am 30.9. bei 102 pro 100.000.

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