Allein in der Hauptstadt Kabul sollen 40 000 Menschen Lebensmittel als Gegenleistung für Arbeit erhalten.
Im Kampf gegen die Unterversorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln bedienen sich die Taliban in Afghanistan künftig einer Vorgehensweise, die in ähnlicher Form bereits in der Bibel zur Sprache kam. „Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen!“ - dieser Satz wird Apostel Paulus zugeschrieben. Bei den Taliban heißt das: Allein in der Hauptstadt Kabul sollen 40 000 Menschen Nahrung als Entlohnung für Arbeit erhalten.
Der afghanische Landwirtschaftsminister Abdul Rahman Rashed sagt: „Armut und Hunger haben viele Gründe. Einer ist, dass sich Covid-19 auf die ganze Welt auswirkt. Der zweite ist die Dürre in Afghanistan und in der Region. Der dritte Grund ist die Aussetzung der weltweiten Hilfe für Afghanistan und das Einfrieren afghanischer Gelder bei den internationalen Banken."
Die Hilfsorganisation Roter Halbmond hat die Welt aufgerufen, mit der Taliban-Führung in Afghanistan zusammenzuarbeiten, um eine Notlage - insbesondere auch angesichts des nahenden Winters - zu verhindern. Nach Angaben der Vereinten Nationen ist rund die Hälfte der Bevölkerung in Afghanistan - und damit gut 18 Millionen Menschen - auf Hilfe angewiesen. Sollte die Wirtschaft in dem Land zusammenbrechen, so warnt die UNO, könne auch die Arbeit von Hilfsorganisationen nur wenig ausrichten.