Abgeschobene Schülerin Tina (13) ist wieder zurück in Österreich

Tina ist zurück in Österreich - sie war im Januar 2021 nach Georgien abgeschoben worden
Tina ist zurück in Österreich - sie war im Januar 2021 nach Georgien abgeschoben worden Copyright ORF via EBU - Screenshot
Copyright ORF via EBU - Screenshot
Von Euronews mit ORF, Profil
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Geklärt ist der Fall Tina, der Anfang des Jahres für Proteste gesorgt hatte, noch nicht. Im Moment ist die Schülerin nur mit einem Touristenvisum in Wien.

WERBUNG

Der Fall Tina hatte im Januar 2021 für Aufsehen und für Proteste gesorgt. Die damals 12-jährige Schülerin war mit ihrer Familie - darunter die kleine Schwester - von Österreich nach Georgien abgeschoben worden. Beide Mädchen haben (fast) ihr ganzes Leben in Österreich verbracht und kannten das Ursprungsland ihrer Eltern so gut wie gar nicht.

Jetzt ist Tina zurück! Der auf Menschenrechtsfragen spezialisierte Anwalt Wilfried Embacher und die Journalistin Edith Meinhart von der Zeitschrift Profil haben die inzwischen 13-Jährige auf der Reise von Tiflis (oder Tblissi) über Istanbul nach Wien begleitet. Für Embacher sind Abschiebungen von Kindern ein "menschenrechtlicher Skandal", mit denen sich höchstens diejenigen abfinden könnten, die sie aus großer Distanz betrachten.

Tina ist jetzt mit einem Touristenvisum und einem sogenannten "Holiday Ninja-Pass" nach Österreich eingereist. Letzterer ist ein Dokument für eine Ausnahmeregelung des 2G-Nachweis für 12- bis 15-Jährige, das von den österreichischen Behörden anerkannt wird. Am Flughafen in Tiflis kannten die Grenzbeamten dieses Dokument nicht - und Tina musste eine ganze Weile bangen.

Auf Twitter schreibt Tinas Anwalt, für Antworten zum Aufenthaltstitel als Schülerin sei es noch zu früh, mittelfristig sei dieser Status das Ziel. 

Am Flughafen Schwechat wartete eine Freundin auf Tina, die in den kommenden Monaten bei einer Gastfamilie wohnen wird. Auch die inzwischen sechs Jahre alte Schwester - die in Tiflis in den Kindergarten geht - würde gerne wieder nach Österreich zurückkommen und versteht offenbar nicht wirklich, warum die Familie nicht einfach in die alte Wohnung in Wien zurückkehren kann.

Im Januar hatte der heutige Kanzler und damalige Innenminister Karl Nehammer die Abschiebung von Tina verteidigt. Der Fall der Schülerin hatte in der Regierungskoalition für Streit zwischen der ÖVP und den Grünen gesorgt.

Weitere Auskunft über ihren Aufenthalt möchte die Jugendliche derzeit wohl nicht geben. Ihr Anwalt erklärt: "Tina ist dankbar für Interesse und Unterstützung, aber momentan möchte sie nur die Rückkehr genießen."

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Deutschland setzt Abschiebungen nach Afghanistan aus

Virales Video vor Turkish-Airlines-Flug: Studentin verhindert Abschiebung eines Afghanen (52)

194 Tage Krieg: "Täglicher Kampf ums Überleben für 2 Mio Menschen in Gaza"