Die konservative Präsidentschaftskandidatin Valérie Pécresse will den "Kärcher" wieder rausholen. Die Namensverwendung im Wahlkampf verbittet sich die Firma.
Die Firma "Kärcher", die sich einen Namen mit ihren Hochdruckreinigern gemacht hat, mischt sich in den französischen Präsidentenwahlkampf ein - und verbittet sich die Nutzung seines Firmennamens zu Wahlkampfzwecken.
Politiker und Medien sollten darauf verzichten, den Markennamen zu verwenden. Konkret geht es um die französische Präsidentschaftskandidatin Valérie Pécresse, die für die konservative Partei "Les Républicains" in den Wahlkampf zieht.
Diese hatte am 6. Januar in einem Interview mit der Lokalzeitung La Provence gesagt: "Ich werde den Kärcher wieder aus dem Keller holen. Er liegt dort seit zehn Jahren und es ist an der Zeit, ihn zu benutzen. Es geht darum, wieder Ordnung auf der Straße zu schaffen", so die Präsidentschaftskandidatin.
Auch bei zwei weiteren Gelegenheiten nutzte sie das inzwischen geflügelte Wort "Kärcher" als Synonym für "Hochdruckreiniger". In einer Erklärung verbittet sich das Unternehmen nun die "unangebrachte" Verwendung seines Firmennamens.
Hintergrund ist die Verwendung des Firmennamens durch den früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy, der 2005 in seiner Funktion als französischer Innenminister davon gesprochen hatte, den "Mob" aus den Pariser Vororten mit den Hochdruckreinigern von "Kärcher" vertreiben zu wollen. Dieser Metapher bediente sich nun Pécresse. Sie erklärte, dass der "Kärcher" erneut zum Einsatz kommen müsse.
Die Firma machte deutlich, dass sie nicht mit politischen Parteien in Verbindung gebracht werden möchte. Der unangebrachte Gebrauch des Markennamens sei "umso schädlicher", als er Verbindungen zu "Gewalt und Unsicherheit" herstelle. Das Unternehmen setze sich stattdessen für "starke bürgerliche Werte" ein.
"Die Marke Kärcher ist nicht das Aushängeschild einer Partei, sondern das ausschließliche Eigentum der Kärcher-Gesellschaften", so die Mitteilung. Kärcher bedaure die Verkennung dieser Rechte durch einige Politiker.
Bereits 2007 hatte das Unternehmen die "wiederholte Verwendung" seiner Marke im französischen Wahlkampf angeprangert und allen Präsidentschaftskandidat:innen persönlich mit einem Schreiben vor einem Missbrauch seines Namens gewarnt.