"Eine massive Explosion": Vulkan löst Tsunami-Warnungen im Südpazifik aus

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Von Euronews mit AFP/DPA
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"Wir wussten sofort, dass es sich um einen Tsunami handelt, als das Wasser in das Haus schoss. Man konnte überall ringsum Schreie hören und alle begannen, in die höher gelegenen Gebiete zu fliehen", berichtet eine Anwohnerin.

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Der Ausbruch eines unterseeischen Vulkans in der Nähe des Inselreichs Tonga hat in weiten Teilen des Pazifiks zu Tsunami-Warnungen geführt. 

Für ganz Tonga wurde am Samstag eine Tsunami-Warnung herausgegeben, wie das örtliche Wetteramt mitteilte. Lokale Medien berichteten, Flutwellen hätten nach dem Ausbruch des Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai Grundstücke auf der Hauptinsel Tongatapu überschwemmt. 

Es habe Asche geregnet und Telefonverbindungen seien ausgefallen. Das Ausmaß der Schäden war am späten Abend (Ortszeit) demnach zunächst unklar.

"Wir wussten sofort, dass es sich um einen Tsunami handelt"

"Es war eine massive Explosion", erklärte eine Anwohnerin, die sich zu diesem Zeitpunkt zu Hause befand und das Abendessen zubereitete, der Nachrichtenseite Stuff. "Der Boden hat gebebt, das ganze Haus wurde durchgeschüttelt. Es kam in Wellen. Mein jüngerer Bruder dachte, dass in unserer Nähe Bomben explodieren."

Wenige Minuten später drang Wasser in ihr Haus ein und sie sah, wie die Mauer eines Nachbarhauses einstürzte.

"Wir wussten sofort, dass es sich um einen Tsunami handelt, da das Wasser in das Haus schoss. Man konnte überall ringsum Schreie hören und alle begannen, in die höher gelegenen Gebiete zu fliehen", fügte sie hinzu.

Medienberichten zufolge wurde Tongas König Tupou VI. aus dem Königspalast in der Hauptstadt Nuku'alofa in Sicherheit gebracht. 

Eruption dauerte acht Minuten

Der australischen Wetterbehörde zufolge wurde in der Stadt eine 1,2 Meter hohe Welle beobachtet. Auch die Behörden weiterer Pazifik-Staaten gaben Tsunami-Warnungen heraus, darunter Fidschi, Samoa und Neuseeland. Menschen wurden aufgefordert, von Küstengebieten fernzubleiben.

Die Eruption dauerte acht Minuten und war so stark, dass sie auf den über 800 km entfernten Fidschi-Inseln "wie ein weit entferntes Donnergrollen" zu hören war, bestätigten Behördenvertreter auf Fidschi.

Die australischen Behörden warnten die Bevölkerung von Sydney und der Region New South Wales, nicht im Meer zu baden und sich von der der Nähe des Wassers zu entfernen.

Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai seit Dezember immer wieder aktiv

Für Amerikanisch-Samoa hob der der Nationale Wetterdienst der USA (NOAA) die Tsunami-Warnung wieder auf. Der Vulkan-Ausbruch führte demnach zu einem Tsunami. Anhand der vorliegenden Daten sei davon auszugehen, dass die Tsunami-Gefahr vorbei sei, es aber noch zu Schwankungen des Meeresspiegels kommen könne, hieß es weiter.

Der Vulkan war erst am Freitag ausgebrochen. Örtlichen Behörden zufolge wurden am Vortag nur kleine Tsunami-Wellen von bis zu 30 Zentimetern registriert. Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai ist seit Dezember immer wieder aktiv. Der Vulkan liegt etwa 30 Kilometer südöstlich der zu Tonga gehörenden Insel Fonuafo'ou (auch als Falcon Island bekannt).

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