Negativ-Rekord der Neuinfektionen in Deutschland - Dänemark Vorbild?

Die 2G-Regel im Einzelhandel soll in Schleswig-Holstein und Hessen gekippt werden
Die 2G-Regel im Einzelhandel soll in Schleswig-Holstein und Hessen gekippt werden Copyright Martin Meissner/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved.
Von Euronews mit AFP, AP
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In Deutschland steigt die 7-Tage-Inzidenz auf 1283.2, doch andere Länder lockern trotz wesentlich höherer Infektionszahlen.

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Laut Robert Koch-Institut ist die 7-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen an diesem Donnerstag auf 1283.2 pro 100.000 Menschen gestiegen. Die Gesundheitsämter haben binnen 24 Stunden einen neuen Negativ-Rekord von 236,120 bestätigten Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet - sowie 164 weitere Todesfälle durch Covid-19.

Doch in Dänemark liegt die 7-Tage-Inzidenz bei über 5.300, dennoch werden dort die Corona-Regeln in Empfehlungen umgewandelt.

Einige Lockerungen in einigen Bundesländern

Nach Schleswig-Holstein hat Ministerpräsident Volker Bouffier das Ende der 2G-Regel im Einzelhandel fürAnfang kommender Woche angekündigt. Der CDU-Politiker sagte:"Es ergibt keinen Sinn, die Unterteilung zwischen Grundbedarf und übrigen Einzelhandel in der Pandemie fortzusetzen." Da die Pandemie aber nicht beendet sei, werde es eine FFP2-Maskenpflicht in den Geschäften geben.. Auch für Großveranstaltungen in Sport und Kultur sind Lockerungen geplant.

Ende Januar hatte ein Gerichtsurteil die 2G-Regelung in Baden-Württemberg gekippt. Dort gilt seitdem wieder 3G, so dass neben Geimpften und Genesenen auch geteste Personen Einzelhandelsgeschäfte betreten dürfen.

"Der dänische Weg wäre ein hohes Risiko"

In der ARD-Sendung "Maischberger" hat der Grüne Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen den Verweis auf die Lockerungen im nördlichen Nachbarland zurückgewiesen. "Der Vergleich von Deutschland und Dänemark ist ein Stück weit wie der von Äpfeln und Birnen." sagte der Arzt. Denn in Dänemark sind mehr Bewohnerinnen und Bewohner geimpft und geboostert, zudem wird viel mehr getestet als in Deutschland. Dahmen erklärte: "Der dänische Weg wäre zum jetzigen Zeitpunkt ein hohes Risiko, das wir wahrscheinlich mit einem hohen Preis bezahlen würden."

Janosch Dahmen war in der Sendung für den erkrankten Gesundheitsminister Karl Lauterbach eingesprungen, der erkältet sei, sich aber nicht mir dem Coronavirus infiziert habe.

Die Lockerungen in Dänemark werden auch von anderen Expertinnen und Experten kritisch gesehen.

Der Virologe Christian G. Andersen, der in Kalifornien forscht, schreibt auf Twitter: "Es ist eine Sache, eine Strategie zu wählen, bei der sich das Virus völlig ungehindert in der menschlichen Bevölkerung ausbreitet, eine andere ist es, dieselbe Strategie zu wählen, die auf der völligen Verblendung beruht, dass "dies vorbei ist und wir zur Normalität zurückkehren können". Dänemark hat sich für Letzteres entschieden."

Und in den Niederlanden?

In den Niederlanden waren die Ansteckungszahlen Anfang Januar trotz des Lockdown mit geschlossenen Geschäften und Gaststätten immer weiter gestiegen. Derzeit liegt die 7-Tage-Inzidenz über 3.000 - etwas über der Rate in Österreich und der Schweiz. De Zahl der Covid-19-Patientinnen und -Patienten auf Intensivstationen in niederländischen Krankenhäusern ist aber in den vergangenen zurückgegangen.

Einige Nachtclubs in den Niederlanden haben angekündigt, dass sie am 12. Februar wieder öffnen wollen - aus Protest - obwohl das nach den aktuell geltenden Regeln nicht erlaubt ist.

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