Separatistenführer in Ostukraine fordert Bevölkerung zu Flucht nach Russland auf

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"Zuallererst werden Frauen, Kinder und ältere Menschen evakuiert", heißt es in einer Mitteilung des Separatistenführers Denis Puschilin aus Donezk.

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Ein Separatistenführer in der Ostukraine hat die Bewohner:innen aufgefordert, nach Russland zu evakuieren.

Denis Puschilin, das Oberhaupt der selbsternannten Volksrepublik Donezk (DVR), sagte in einer Erklärung, die Empfehlung zur Evakuierung sei auf die "drastische Verschärfung" der militärischen Lage zurückzuführen.

Er beschuldigte die ukrainischen Streitkräfte, "Truppen und tödliche Waffen" entlang der Kontaktlinie zusammengezogen zu haben, und behauptete, die Armee befinde sich "in Kampfformation und sei bereit, den Donbass mit Gewalt einzunehmen".

"Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, wird bald dem Militär den Befehl erteilen, in die Offensive zu gehen, um einen Plan zur Invasion des Territoriums der Volksrepubliken Donezk und Luhansk umzusetzen", so die Mitteilung von Puschilin, die auf der offiziellen Seite der DVR veröffentlicht wurde.

Wegen der hohen Gefahr für die Bevölkerung sei eine "Massenabreise" in die Russische Föderation organisiert worden.

"Zuallererst werden Frauen, Kinder und ältere Menschen evakuiert."

Die von Russland unterstützten Separatisten, die seit Ausbruch des Konflikts im Jahr 2014 Teile der Ostukraine kontrollieren, und die ukrainischen Behörden haben sich gegenseitig der Bombardierungen beschuldigt, die nach Ansicht westlicher Verbündeter von Russland als Vorwand für eine Invasion des Nachbarlandes genutzt werden könnten.

Moskau hat in den letzten Wochen rund 150.000 Soldaten entlang seiner Grenze zur Ukraine und im benachbarten Belarus stationiert, besteht aber darauf, dass es keine Invasionsabsichten hat.

Moskau hat jedoch verlangt, dass die NATO garantiert, dass die Ukraine niemals dem Sicherheitsbündnis beitreten darf. Außerdem hat es die Allianz aufgefordert, einige Truppen und Waffen für mehrere Länder in der Ostukraine abzuziehen, da diese die Sicherheit Russlands bedrohen.

Moskau hat angekündigt, dass es mit dem Rückzug seiner Truppen von der Grenze begonnen hat, doch der Westen zweifelt diese Behauptung an. Sowohl US-Präsident Biden als auch der deutsche Kanzler Scholz sagten, für den Abzug gebe es keine Anzeichen.

Beide Seiten haben sich gegenseitig der "Desinformation" beschuldigt.

Der russische Präsident Wladimir Putin und sein Sicherheitsrat erörterten am Freitag die Situation und "die wachsenden Spannungen, die von externen Kräften provoziert werden", so der Kreml in einer Erklärung.

Der Kreml kündigte außerdem am Freitag an, dass das russische Militär am Samstag massive Übungen seiner strategischen Atomstreitkräfte durchführen wird, die von Putin überwacht werden.

US-Außenminister Antony Blinken machte in seiner Rede vor dem UN-Sicherheitsrat am Donnerstag einige Schlussfolgerungen der US-Geheimdienste bekannt und warnte, dass Russland einen falschen Vorwand für eine Invasion schaffen könnte, mit einem "so genannten terroristischen Bombenanschlag" innerhalb Russlands, einem inszenierten Drohnenangriff, "einem gefälschten, sogar einem echten Angriff ... mit chemischen Waffen".

Trotz der eindringlichen US-Warnungen bemühten sich ukrainische Beamte, Ruhe zu vermitteln. Oleksii Danilov, Leiter des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, sagte am späten Donnerstag, es gebe keine Anzeichen für eine bevorstehende massive russische Invasion.

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