Der Angriff auf eine Geburtsklinik in Mariupol wird scharf kritisiert. Premier Johnson untersucht, wie der Ukraine im Falle von Bombardierungen besser geholfen werden kann.
Sirenen, Trümmer, Rauchschwaden. Offenbar liegt die Geburtsklinik von Mariupol in Trümmern. Die Ukraine macht Russland für den Angriff verantwortlich. Von Moskau gab es bisher keine Stellungnahme.
Bei dem Angriff sind ukrainischen Behören zufolge 17 Schwangere und Mitarbeiter verletzt worden. Die Druckwelle zerstörte Scheiben, Türen und Möbel.
Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte im Kurznachrichtendienst Twitter ein Video, das die völlig verwüsteten Räume der Klinik zeigen soll. Demnach müssen eines oder mehrere Geschosse oder Bomben im Hof des Klinikkomplexes eingeschlagen sein.
"Mariupol. Ein direkter Angriff der russischen Soldaten auf eine Geburtsklinik. Erwachsene und Kinder liegen in den Trümmern. Wie grausam! Wie lange macht sich die Welt noch zum Komplizen, indem sie den Terror ignoriert? Schließt umgehend den Luftraum! Stoppt das Morden! Ihr habt die Macht, aber ihr verliert eure Menschlichkeit!"
Der britische Premierminister Boris Johnson erklärte auf Twitter, es gebe kaum Schlimmeres, als Bedürftige und Schutzlose anzugreifen. Großbritannien untersuche derzeit, wie der Ukraine bei Luftangriffen besser geholfen werden könne. Putin werde für diese schrecklichen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen.
Die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol wird seit Tagen von russischen Truppen belagert. Mehrere Vereinbarungen, Fluchtkorridore zu errichten und die Menschen in Sicherheit zu bringen, scheiterten. Beide Seiten gaben sich dafür gegenseitig die Schuld. Seit Beginn der Kämpfe wurden in Mariupol laut Militär rund 1.200 Zivilisten getötet.