Immer mehr Flüchtlinge: Die Angst vor Menschenhandel wächst

Immer mehr Flüchtlinge: Die Angst vor Menschenhandel wächst
Copyright Czarek Sokolowski/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews
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Schon zwei Millionen Menschen sind aus der Ukraine geflohen, die Hälfte davon Kinder. Die Gefahr, dass sie an Menschenhändler geraten, ist nicht gering.

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Die polnische Hauptstadt Warschau ist eine erste Anlaufstelle für viele Menschen, die aus der Ukraine fliehen. Dieses Sportzentrum hat sich seit der Ankunft der Flüchtlinge in eine provisorische Unterkunft verwandelt - eine logistische Herausforderung. Einen Großteil schultern Freiwillige, die sich von der Arbeit freistellen lassen, um zu helfen.

Anfangs kamen vor allem diejenigen, die zu Freunden oder Verwandten weiterreisten. Doch inzwischen kommen immer mehr Menschen an, die niemanden im Land kennen.

Malgorzata Naporowska ist Koordinatorin des Flüchtlingszentrums, sie sagt:

"Bislang sind etwa 1.300 Menschen hier in diesem Zentrum angekommen. Die Zahl derer, die hier bleiben, ändert sich ständig. Sie kommen, sie gehen. Wir organisieren fortlaufend Transporte, daher ist es unmöglich, eine genaue Zahl zu geben."

Während Millionen von Frauen und Kindern vor dem Krieg in die Nachbarländer fliehen, wächst die Sorge darüber, wie die Schwächsten davor geschützt werden können, an Menschenhändler zu geraten oder Opfer anderer Formen der Ausbeutung zu werden. Expert:innen sehen besonders Kinder in Gefahr.

"Das Risiko, dass diese Dinge passieren, ist sehr hoch. Jedes Jahr werden viele Frauen und Kinder Opfer des Menschenhandels, das ist nicht nur eine Gefahr für Frauen, sondern auch für Kinder. In Zeiten wie diesen, in denen sich die Menschen mobilisieren, haben sich viele Rumänen solidarisiert, und ich bin sehr stolz darauf. Aber das Risiko, dass andere Menschen aus dem Schmerz dieser Familien Kapital schlagen können, ist sehr hoch", meint Andreea Bujor, Kommunikationsdirektorin von "World Vision Romania".

Polizeibeamte geben den Frauen an der Grenze Ratschläge, sich zu schützen, so etwa, dass sie darauf achten sollten, die Akkus ihrer Handys aufzuladen und die Nummernschilder der Autos zu notieren, in die sie einsteigen.

"Wir waren überrascht, dass keinerlei Informationen über die Flüchtlinge erfasst werden. Ich denke, wir sind die Guten, die die Menschen mitnehmen, aber es kann auch andere geben, die schlechte Dinge im Sinn haben", sagt Stefan Krebs, ein Freiwilliger aus Rosenheim, der Flüchtlinge nach Deutschland transportiert.

Insgesamt sind bislang mehr als zwei Millionen Menschen aus der Ukraine in die EU gekommen, rund die Hälfte davon Kinder.

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