Ein unaufhörlicher Strom von Menschen, die sich nur in eine Richtung bewegen: Seit Beginn des Krieges in der Ukraine haben Hunderttausende die Grenze bei Medyka nach Polen überquert.
Ein unaufhörlicher Strom von Menschen, die sich nur in eine Richtung bewegen: Seit Beginn des Krieges in der Ukraine haben Hunderttausende die Grenze bei Medyka nach Polen überquert. In einem Tweet spricht der polnische Grenzschutz von mehr als zwei Millionen Menschen, die aus ihrem Land geflohen sind.
Es seien hauptsächlich Frauen und Kinder, teilte die Behörde am Freitag mit. Allein am Donnerstag waren es demnach rund 52 500 Menschen. Dies sei ein Rückgang um elf Prozent im Vergleich zum Vortag.
Die Ukraine - flächenmäßig das größte Land in Europa - hatte vor Beginn des russischen Angriffs mehr als 44 Millionen Einwohner. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Staatsgrenze.
Die meisten kommen mit wenig Gepäck aber mit einer enormen emotionalen Belastung durch das, was sie in den letzten drei Wochen erlebt haben. Irina Bogdaniuk aus Sumy zeigt Fotos auf ihrem Telefon: "Es gibt kein Wasser, es gibt keinen Strom, es gibt keine Lebensmittel, nur Brot, aber sehr selten", sagt sie.
"Alles ist geschlossen, die Kinder schreien, es ist kalt, beängstigend. Russland ist der Aggressor, sie haben uns zuerst angegriffen. Wir haben ihnen nichts getan und niemand hat sie eingeladen."
Nach Angaben der UN-Flüchtlingskommission (UNHCR) sind es insgesamt bereits mehr als 3,27 Millionen ukrainische Flüchtlinge. Polen, Rumänien und Moldawien führen die Liste der Länder an, die die Schutzsuchenden aufnehmen. Die UNHCR sagt, dass der jüngste russische Beschuss nahe der polnischen Grenze den Flüchtlingsstrom weiter anheizen wird.
Die logistischen und humanitären Herausforderungen für die Aufnahmeländer sind enorm. Koordinierte Anstrengungen der Regierungen und eine Welle der Solidarität sollen es möglich machen, dass Europa die größte Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg bislang bewältigt.