Klatsche aus dem All: Putins 3 Kosmonauten tragen Ukraine-Farben
Ist es Zufall oder ein bewusstes politisches Statement? Die drei russischen Kosmunauten, Kommandant Оleg Аrtemyiev und die beiden Flugingenieure Denis Мatveev und Sergei Korsakov, haben am Freitag an der Internationalen Raumstation (ISS) angedockt.
Ein danach zur Erde geschicktes Gruppenfoto sorgte für einen Gänsehaut-Moment: Auf dem Bild tragen die drei Anzüge in den Farben Gelb und Blau - die Farben der ukrainischen Nationalflagge.
Rätsel um die Kleiderwahl
Für ihren Hinflug vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan zur ISS hatten die drei russischen Raumfahrer noch klassische weiß-blaue Weltraumanzüge an.
Wenn es sich um eine politische Botschaft handeln sollte, ist diese allerdings eine subtile, denn auf der Brust und dem Oberarm befinden sich gut sichtbar Aufnäher der russische Flagge. Außerdem verzichteten die Männer auf einen Kommentar.
Eigentlich würde die Fluganzüge bereits einige Monate vor dem Start ausgesucht und verpackt, kommentiert der Weltraum-Experte Eric Berger auf Twitter. "Es ist also möglich, dass dies ein Zufall ist. Aber wenn ja, scheint es ein sehr, sehr großer Zufall zu sein“, so Berger und postet ein Foto mit russischen ISS-Kosmonauten aus dem Jahr 2021.
Gelb und Blau sollen auch die Farben der Bauman-Universität in Moskau sein, an der alle drei Kosmonauten studiert hätten, wie der Astronom am Harvard Center for Astrophysics, Jonathan McDowell, schreibt.
Auf der ISS treffen die Kosmonauten auf zwei weitere Russen - Anton Schkaplerow und Pjotr Dubrow - und vier US-Amerikaner - Mark Vande Hei, Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron. Auch der deutsche Astronaut Matthias Maurer ist derzeit auf der ISS stationiert und feierte dort am Freitag seinen 52. Geburtstag.
Zuletzt hatte die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) die geplante Marsmission "ExoMars" mit Russland wegen des russischen Einmarschs in die Ukraine ausgesetzt.
Der Angriff auf die Ukraine und die gegen Moskau verhängten Sanktionen haben auch die Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland in der Raumfahrt schwer belastet. Roskosmos hatte deshalb zuletzt die Zukunft der ISS nach Auslaufen des Vertrags 2024 offen gelassen. Die Nasa strebt eine Laufzeit bis 2030 an.
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