Globaler Klimastreik: "Worte und leere Versprechen bedeuten uns nichts"

Klima-Aktivist:innen in Stockholm, Schweden, 24.03.2022
Klima-Aktivist:innen in Stockholm, Schweden, 24.03.2022 Copyright Paul Wennerholm/Paul Wennerholm/TT
Von Cornelia Trefflich
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Schüler:innen weltweit gehen für mehr Klimagerechtigkeit auf die Straße. Sie fordern die politischen Entscheidungsträger:innen zum Handeln auf.

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Weltweit hat die Bewegung "Fridays for Future" an diesem Freitag zu Protesten aufgerufen. Den Veranstaltern zufolge waren Aktionen in mehr als 1000 Städten auf allen Kontinenten geplant. In Sydney protestierten Hunderte von Schüler:innen vor dem Amtssitz des australischen Premierministers Scott Morrison, um mehr Handeln gegen den Klimawandel zu fordern.

Erst Ende Februar hatte es in den australischen Bundesstaaten New South Wales und Queensland erneut ungewöhnlich starke Überschwemmungen gegeben. Die Schüler:innen fordern mehr Maßnahmen der Regierung gegen den Klimawandel.

Zum Zeitpunkt des Protests befand sich Morrison allerdings nicht in seinem Amssitz - er beantwortete auf einer Pressekonferenz Fragen zum Thema Klimawandel. Dabei erklärte er, dass Australien seine Emissionen stärker reduziert habe viele andere Volkswirtschaften und dass er hoffe, anderen Ländern bei der Reduzierung ihrer Emissionen durch die Produktion grüner Technologien zu helfen. 

Aussagen, die die Aktivistin Natasha Abhayawickrama, eine der Organisatorinnen des Schulstreiks, nicht ernst nimmt: "Ich würde zu Scott Morrison sagen, dass seine Worte und leeren Versprechen den jungen Leuten Australiens absolut nichts bedeuten. Ich würde ihm auch sagen, dass bei den kommenden Wahlen, junge Menschen, die gerade erst 18 geworden sind, für das Klima stimmen werden - und alle Augen sind auf unsere Poli tiker gerichtet."

In Stockholm forderten die Schüler:innen, dass die Politik auf die Vereinbarungen des Pariser Klimaabkommens hinarbeiten solle. Anwesend war auch Greta Thunberg, die die Proteste 2018 mit ihrem Schulstreik fürs Klima initiiert hatte.

In Frankreich, wo im April Präsidentschaftswahlen anstehen, bemängeln die Demonstrant:innen, dass die Klimakrise im Wahlkampf kaum eine Rolle spielt.

In Deutschland waren rund 300 Proteste geplant. Tausende, zumeist junge Menschen, versammelten sich im Berliner Regierungsviertel, viele von ihnen mit der gelb-blauen Nationalflagge der Ukraine. 

Die Aktivist:innen fordern von politischen Entscheidungsträger:innen zügig gegen die Erderwärmung vorzugehen und verknüpften ihre Botschaft mit der Forderung nach dem Ende des Krieges in der Ukraine.

Deutschland solle aufhören, fossile Brennstoffe aus Russland zu kaufen - so die Forderung. Anstatt nach alternativen Öl- und Gasquellen zu suchen, verlangen die Aktivist:innen zudem mehr Investionen in erneuerbare Energien.

Der im Februar veröffentlichte Bericht des Weltklimarats hatte erneut eindringlich vor einer bevorstehenden Klimakatastrophe gewarnt. Von dem im Pariser Abkommen vereinbarten Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist die Weltgemeinschaft jedoch weit entfernt.

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