Emmanuel Macron ist der Favorit dieser Wahl, doch in den Umfragen hat Marine Le Pen aufgeholt.
Die Beteiligung an der Präsidentschaftswahl in Frankreich an diesem Sonntag ist deutlich niedriger als 2017, als Emmanuel Macron zum Staatsoberhaupt gewählt wurde.
Laut dem Innenministerium in Paris lag die Wahlbeteiligung um 17 Uhr bei 65 Prozent und damit 4,4 Prozent unter der von 2017. Traditionell ist die Wahlbeteiligung in Frankreich bei Präsidentschaftswahlen höher als bei anderen Urnengängen.
48 Millionen Französsinnen und Franzosen waren an diesem Sonntag zur Stimmabgabe aufgerufen. Sie haben die Qual der Wahl zwischen 12 Kandidatinnen und Kandidaten. Viele Wahlberechtigte waren bis kurz vor der Wahl noch unentschlossen.
Den Umfragen zufolge kann Amtsinhaber Emmanuel Macron, der an diesem Sonntag gegen 13 Uhr zusammen mit seiner Ehefrau Brigitte seine Stimme in Le Touquet abgegeben hat, mit den meisten Stimmen rechnen.
Gefolgt von der rechtsextremen Kandidatin Marine Le Pen, die zum dritten Mal bei Präsidentschaftswahlen antritt und 2017 gegen Macron in die Stichwahl gekommen war. Le Pen wählte in ihrer Hochburg Hénin-Beaumont in Nordfrankreich.
In den großen Städten wird bis 20 Uhr gewählt.
Euronews berichtet ab 20 Uhr LIVE über die ersten Hochrechnungen.
In Frankreich gibt es keine Briefwahl. Wer am Wahltag nicht in seine Wahlbüro gehen kann, kann seine Stimmabgabe an eine andere Wählerin oder einen anderen Wähler übertragen. Doch der Anmeldungsprozess ist eher kompliziert. Vor allem junge Leute sind am Wahltag oft nicht an dem Ort, an dem sie aufgewachsen und in die Wählerliste eingetragen sind.
Euronews berichtet bis 2:00 Uhr MEZ live von den französischen Wahlen. Hier erfahren Sie mehr über die erste Runde der Wahl.
Hier die neuesten Informationen zu den Wahlen in Frankreich:
- In der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen liegt Emmanuel Macron mit 27,4 % der Stimmen vorne, gefolgt von Marine Le Pen mit 24,1 %
- Linksaußen Jean-Luc Mélenchon liegt nach Angaben des französischen Fernsehens mit 21,4 % auf dem dritten Platz.
- Die Wahlbeteiligung lag am Ende bei 73,8 Prozent - unter der von 2017, aber nicht historisch niedrig.
- 12 Kandidaten waren in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen angetreten. Die zweite Wahlrunde findet in zwei Wochen statt. Hier ein Blick auf die 12 Präsidentschaftskandidaten und ihre Pläne für die EU.
Hier sind die Wahlergebnisse nach Auszählung von 92 % der Stimmen:
- Emmanuel Macron --- 27.4%
- Marine Le Pen --- 24.37%
- Jean-Luc Melenchon --- 21.18%
- Eric Zemmour --- 6.94%
- Valérie Pécresse --- 4.76%
- Yannick Jadot --- 4.44%
- Jean Lassalle --- 3.29%
- Fabien Roussel --- 2.35%
- Anne Hidalgo --- 1.73%
- Philippe Poutou --- 0.78%
- Nathalie Arthaud --- 0.58%
Macron stellt seine Prioritäten vor
Macron hat in seiner Rede am Wahlabend einige seiner Prioritäten für den Fall seiner Wiederwahl vorgestellt: "Ein unabhängiges und starkes Frankreich für Wissenschaft, Technologie, Militär, Landwirtschaft, ein gerechteres Frankreich, Bildung, Renten, Gesundheit und der Zustand der Krankenhäuser, Klimawandel und ökologische Planung, Laizität, Bekämpfung des islamischen Separatismus."
"Ein Land, das an die Wissenschaft und die Vernunft glaubt und voll und ganz zu Europa gehört" das wiederholte er viermal während seiner Rede. "Ein Land, das stark in Europa ist und an eine Allianz der Demokratien glaubt, das Populisten und Fremdenfeinden eine Absage erteilt, das wahren Humanismus und den Geist der Aufklärung vertritt."
Umfrage sieht Macron im zweiten Wahlgang vor Le Pen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron geht einer Umfrage zufolge als wahrscheinlicher Sieger aus der Stichwahl gegen seine rechte Herausforderin Marine Le Pen hervor. Macron könnte den Zahlen des renommierten Umfrageinstituts Ipsos-Sopra Steria zufolge am 24. April auf 54 Prozent der Stimmen kommen, wie der Sender Franceinfo am Sonntagabend berichtete. Macron und Le Pen hatten sich im ersten Wahlgang für die Stichwahl qualifiziert.
Im Frühjahr 2012, vor genau zehn Jahren, trat die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen zu ihrer ersten Präsidentschaftswahl an. Vom Start ihrer poltischen Karriere an der Seite des Vaters, bis hin zu ihrer heute problematischen Nähe zu Wladimir Putin - hier ein Porträt der Politiker:

Die "Wölfin im Schafspelz": Marine Le Pen will regieren
Marine Le Pen versichert heute: Sie sei nicht mehr dieselbe wie 2017. Sie habe persönliche Reife erlangt und fühle sich bereit, Frankreich zu regieren. Experten warnen vor einer "Wölfin im Schafspelz", weil ihr Programm noch immer extreme Forderungen enthält.Le Pen fordert alle auf, die nicht Macron gewählt haben, für sie zu stimmen
Die rechtsextreme Politikerin Marine Le Pen, die sich für die zweite Runde der Wahlen am 24. April qualifiziert hat, rief alle, die nicht für Emmanuel Macron gestimmt haben, dazu auf, sich ihr anzuschließen.
Im Falle ihrer Wahl wolle sie "die Souveränität Frankreichs wiederherstellen", sagte sie in ihrer Rede vor ihren Anhängern.