Industrie in der Klemme: Glas nicht ohne (russisches) Gas

Glasherstellung in Kleintettau
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Die Glasindustrie braucht große Energiemengen, die oft aus der Verfeuerung von Erdgas stammen. Sollte russisches Gas abgedreht werden, drohen verhängnisnisvolle Folgen.

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Die Glasindustrie kann nicht ohne großen Energieaufwand. Gebraucht wird sogenannte Prozesswärme und die wird vor allem durch das Verbrennen von Erdgas erzeugt. Temperaturen mit bis zu 1650 Grad Celsius sind für den Schmelzvorgang nötig.

Die Glasindustrie fürchtet verhängnisvolle Auswirkungen für den Fall, dass Deutschland deutlich weniger oder gar kein Erdgas mehr aus Russland beziehen sollte.

Christian Fröba, technischer Geschäftsführer des Unternehmens Heinz Glas aus dem oberfränkischen Kleintettau, sagt: „Wenn wir den Gashahn einfach zudrehen, würde uns das Glas festwerden, einfrieren. Und somit wäre die Anlage komplett verloren, was einen Schaden pro Anlage von mehreren Millionen Euro bedeutet."

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Kemfert: Hilfe für Unternehmen an Auflagen beim Energiesparen koppeln

Claudia Kemfert, Professorin für Energiewirtschaft und Energiepolitik in Lüneburg, fordert: Hilfe für betroffene Unternehmen sollte an Auflagen beim Energiesparen gekoppelt werden.

„Zum Teil kommt das von Unternehmen, die Teil des Problems sind und nicht der Lösung, die diese Verträge selber geschlossen haben und jetzt offensichtlich befürchten, dass es da starke Einbußen gibt“, so Kemfert.

Das Unternehmen Heinz Glas aus Oberfranken sieht den Staat gefordert und will Unterstützung für energieintensive Industriezweige - auch mittel- und langfristig für die Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

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