Russischer Außenminister: "Gefahr eines dritten Weltkriegs real"

Russlands Außenminister Sergej Lawrow
Russlands Außenminister Sergej Lawrow Copyright Russian Foreign Ministry Press Service via AP
Von Euronews mit dpa, AFP
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In einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen sagte Sergej Lawrow, dass er die Gefahr für den Ausbruch eines dritten Weltkriegs als "real" einschätze.

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Russlands Außenminister Sergej Lawrow schätzt die Gefahr eines dritten Weltkriegs als "real" ein. Das sagte er in einem Interview, das im russischen Staatsfernsehen ausgestrahlt wurde. Gleichzeitig betonte er, dass Gespräche zwischen Moskau und Kiew weitergehen würden:

"Viele von uns sind davon überzeugt, dass die tatsächliche Haltung der Ukraine in Washington, London und anderen westlichen Hauptstädten festgelegt wird. Deswegen sagen unsere politischen Beobachter: warum Gespräche mit Selenskyjs Team? Wir müssen mit den Amerikanern sprechen, mit ihnen verhandeln und eine Vereinbarung erzielen. Wir werden weiterhin mit dem Team sprechen, dass Selenskyj aufgestellt hat, (aber), was die Amerikaner betrifft, so wäre es wahrscheinlich nützlicher. Aber Interessenbekundungen ihrerseits in Bezug auf Kontakte - über die Ukraine oder andere Themen - haben wir nicht feststellen können."

Kiew hingegen beschuldigt Russland, den Krieg Gesprächen vorzuziehen, nachdem übers Wochenende mehrere ukrainische Städte angegriffen wurden. 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich überzeugt, dass Russland den Krieg gegen sein Land nicht gewinnen werde - er rief die Bevölkerung dazu auf, alles zu tun, um die Präsenz der russischen Truppen in der Ukraine "unerträglich" zu machen.

"Überall in der Welt, auch bei denjenigen, die uns offen nicht unterstützt haben, ist man sich jetzt einig, dass sich in der Ukraine das Schicksal Europas, das Schicksal der globalen Sicherheit und das Schicksal des demokratischen Systems entscheidet."

Während der Krieg im Osten der Ukraine eskaliert, scheint Russland auf die Zerstörung der ukrainischen Infrastruktur zu setzen und die militärischen Nachschubwege aus dem Ausland zu unterbrechen:

"Die Russen bombardieren in chaotischer Weise ganze Orte und wir sehen keine Logik dahinter. Einmal werden Züge angegriffen, danach Industrieanlagen, einen Tag später Wohngegenden."

Am Montag hatte das russische Verteidigungministerium bekannt gegeben sechs Bahnanlagen mit Hilfe von Präzisionswaffen zerstört zu haben. Die Ukraine hat Russland vorgeworfen, mehrere Bahnhöfe im Zentrum und im Westen des Landes bombardiert zu haben. Durch die Angriffe seien mindestens fünf Menschen getötet worden.

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