Ukrainische Flüchtlinge: Lost in Translation

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Von Jaime Velázquez
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Sprachbarrieren können dazu führen, dass sich Flüchtlinge isoliert. Eine spanische Kommunikationsagentur hat eine visuelle Kommunikationshilfe entwickelt.

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Ukrainischen Flüchtlinge stehen nach einer langen Reise über zahllose Grenzen oft vor ihrer nächsten Hürde: der Sprache des Gastlandes. In Spanien hat man sich Gedanken darüber gemacht, wie die kommunikation zu vereinfachen ist.

Antonio Jerez ist Gastgeber einer ukrainischen Familie: "Ich war in Budapest, um eine ukrainische Familie zu holen, die nach Spanien will, zusammen sind wir hierher geflogen... Ich spreche nur wenig Englisch, und sie auch."

Die einzige Möglichkeit, sich zu verständigen, ist eine App auf dem Telefon, die aus dem spanischen übersetzt.
Antonio Jerez
Gastgeber einer ukrainischen Familie:

Ukrainisch und Russisch sind die am häufigsten gesprochenen Sprachen in der Ukraine, spanisch sprechen nur wenige. Viele Ukrainer verlassen sich auf Übersetzungs-Apps auf ihren Handys, um in ihren Gastländern zu kommunizieren. Doch das Interesse an der ukrainischen Sprache in den Gastländern boomt. Die Zahl der Menschen, die über Apps wie Duolingo Ukrainisch lernen, ist weltweit um mehr als 500 % gestiegen.

Sprachbarrieren isolieren

Sprachbarrieren können dazu führen, dass sich Flüchtlinge isoliert und ohne Hoffnung fühlen. Eine spanische Kommunikationsagentur hat einen kostenlosen "Emoji"-Leitfaden entwickelt, der Ukrainer:Innen helfen soll, sich im täglichen Leben zurechtzufinden, ohne sich in Sprachbarrieren zu verlieren.

Mario Tascon von Prodigoso Volcan Comms Agency glaubt, "Wir alle haben das Recht, zu verstehen. Und in einer solchen Situation ist das noch wichtiger – und gilt auch umgekehrt, für uns Einheimische, damit wir auch sie verstehen."

Das sehr einfach zu nutzende Alphabet wird von der Cepaim Foundation und anderen Hilfsorganisationen eingesetzt, um Flüchtlingen die Kommunikation in Notfall- und Gesundheitszentren zu erleichtern.

Dieses Kommunikationswerkzeug ist wie eine Rettungsweste.
Mario Tascon
Prodigoso Volcan Comms Agency

Für Tascon hat sich gezeigt, sein visuelles Hilfsmittel ist "an der vordersten Front der Flüchtlingshilfe am meisten willkommen. Wenn man gerade erst angekommen ist, kann jede Kleinigkeit zum Problem werden. Ich denke an eine Frau, die mit zwei Kindern ankommt ... Sie weiß nicht einmal, wo sie ist, und sie kann es benutzen und so um Hilfe bitten."

Derzeit arbeitet man an einem visuellen Werkzeug, das ukrainischen Kindern bei der Integration in den Schulen helfen soll. Eine Reihe von Einrichtungen bietet außerdem kostenlose Spanischkurse an, damit sie eine weitere Hürde nehmen können, um anzukommen.

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