Ramaphosa fordert internationale Organisationen dazu auf Afrikas Covid-Impfstoffe zu kaufen

Südafrikas Präsident Ramaphosa mit einer Delegation beim Pharmakonzern ASPEN in Port Elizabeth, 29.03.2021
Südafrikas Präsident Ramaphosa mit einer Delegation beim Pharmakonzern ASPEN in Port Elizabeth, 29.03.2021 Copyright AP/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews mit AFP, AP
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Wegen mangelnder Aufträge erwägt der südafrikanische Pharmariese Aspen seine Covid-Impfstoffproduktion einzustellen. Südafrikas Präsident fordert nun internationale Organisationen dazu auf, Impfstoffe aus und für Afrika zu kaufen.

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Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat internationale Organisationen aufgefordert, Covid-Impfstoffe von afrikanischen Herstellern zu kaufen. Das würde "sicherstellen, dass die Entwicklungskapazitäten auf dem Kontinent erhalten bleiben", sagte er am Donnerstag auf dem zweiten, virtuell stattfindenden, internationalen Covid-Gipfel.

"Internationale Organisationen, denen viel Geld für den Kauf und die Beschaffung von Impfstoffen für Entwicklungsländer zur Verfügung gestellt wurde, kaufen keine Impfstoffe von afrikanischen Impfstoffherstellern, auch nicht für Impfstoffe, die für afrikanische Länder bestimmt sind", sagte er.

Hintergrund ist die Ankündigung des südafrikanischen Pharmakonzerns Aspen die Herstellung von Impfstoffen aufgrund fehlender Aufträge einzustellen.

Aspen hatte nach einer Vereinbarung mit dem US-amerikanischen Unternehmen Johnson & Johnson mit der Herstellung und Vermarktung von Covid-Impfstoffen begonnen, und damit geworben, die Impfstoffe in Afrika und für Afrika herzustellen,

Einen Schritt, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "wichtige Entwicklung" im Hinblick auf den Zugang zu Impfstoffen bezeichnet.

Südafrika und Indien waren Vorreiter im Kampf um den gleichberechtigten Zugang zu Impfstoffen und eine Aussetzung der Rechte an geistigem Eigentum, um so die kostengünstige Herstellung von Impfdosen vor Ort zu ermöglichen.

Auf dem afrikanischen Kontinent leben rund 1,3 Milliarden Menschen, die Covid-Impfquote liegt bei rund 16 Prozent. Weniger als einer von sechs Menschen in Afrika hat zwei Dosen eines Coronavirus-Impfstoffs erhalten. Die Impfskepsis in der Bevölkerung ist dabei nur ein Teil des Problems.

"In Afrika hergestellte Impfstoffe müssen in Afrika und für Menschen in Afrika beschafft werden. Das ist für die Gesundheitssicherheit des Kontinents heute und in Zukunft von entscheidender Bedeutung", schloss Ramaphosa.

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