10 Tote durch rassistischen Angriff in Buffalo - 18-Jähriger streamt Supermarkt-Schüsse auf Twitch

Schock nach dem rassistischen Angriff von Buffalo in den USA
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Von Euronews mit AP, AFP
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Schock in den USA, nachdem ein junger Mann in einem Supermarkt von Buffalo 10 Menschen erschossen hat. Er streamte offenbar die Attacke auf Twitch.

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In einem Supermarkt in Buffalo im US-Bundesstaat New York hat ein junger Mann zehn Menschen erschossen und drei weitere verletzt - die meisten Opfer sind Schwarze. Die Behörden sprechen von einem weiteren "mass shooting" und von einem rassistisch motivierten Amoklauf.

Wie US-Medien melden, hat der schwer bewaffnete 18-jährige Weiße mit einer an seinem Helm oder am Körper befestigten Kamera die tödlichen Schüsse im Netzwerk Twitch live gestreamt. Was dort genau zu sehen war, wird noch untersucht. Doch Twitch hat inzwischen offenbar erklärt, das Video sei nach zwei Minuten gestoppt worden.

Rassistisches Manifest

Nach Angaben des "Buffalo News"-Reporters Mark Sommer hatte der Angreifer eine Art Manifest im Internet veröffentlicht, in dem er sich als Rassist, Antisemit und Anhänger der Verschwörungstheorie des "Great Replacement" outete. Diese Theorie vom "großen Austausch", die auch von extremen Rechten in Europa verbreitet wird, geht davon aus, dass die weiße Mehrheit gegen nicht-weiße Einwanderer ausgetauscht werden solle.

"Akt des Inlandsterrorismus"

In einer Erklärung verurteilte US-Präsident Joe Biden den Angriff und nannte die Attacke einen "Akt des Inlandsterrorismus" und eine Tat, die "im Namen einer widerwärtigen weißen nationalistischen Ideologie verübt" wurde, die "gegen alles verstößt, wofür wir in Amerika eintreten".

Der 18-Jährige hatte zuerst auf dem Parkplatz des Supermarkts Tops in Buffalo auf mehrere Personen geschossen. Ein pensionierter Sicherheitsmann versuchte den Angreifer in dem Supermarkt aufzuhalten, doch der 18-Jährige trug eine Schutzweste und erschoss den älteren Mann.

Tatverdächtiger war stundenlang angereist

Der Bürgermeister von Buffalo Byron Brown erklärte, der Angreifer sei mehrere Stunden lang angereist, um die Tat zu begehen. Inzwischen wurde auch die Wohnung des mutmaßlichen Täters im mehr als 200 Kilometer entfernten Binghampton durchsucht.

An diesem Sonntag finden mehrere Gedenkveranstaltungen für die Opfer statt.

Nach Angaben der Organisation Gun Violence Archive forderten Schusswaffen im Jahr 2021 in den USA fast 45.000 Todesopfer, darunter waren etwa 24.000 Selbstmorde.

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