Erstmals seit 30 Jahren wieder eine Frau: Macron ernennt Elisabeth Borne zur Premierministerin

Elisabeth Borne, damals noch französische Arbeitsministerin, nach einer Kabinettssitzung (Oktober 2021)
Elisabeth Borne, damals noch französische Arbeitsministerin, nach einer Kabinettssitzung (Oktober 2021) Copyright LUDOVIC MARIN/AFP or licensors
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Von Euronews mit AFP/DPA
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Erste und bisher einzige Premierministerin Frankreichs war Édith Cresson, die das Amt von Mai 1991 bis April 1992 innehatte. Nun ist Elisabeth Borne am Ruder. Zumindest bis zu den Parlamentswahlen Mitte Juni.

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Frankreich erhält erstmals seit 30 Jahren wieder eine Frau an der Spitze der Regierung. Präsident Emmanuel Macron ernannte die bisherige Arbeitsministerin Élisabeth Borne (61) am Montag zur neuen Premierministerin.

Sie tritt damit die Nachfolge des bisherigen Regierungschefs Jean Castex an, der zuvor mit seiner Regierung den Rücktritt eingereicht hatte. 

"Der Präsident der Republik hat Frau Elisabeth Borne zur Premierministerin ernannt und sie mit der Bildung einer Regierung beauftragt", sodas Präsidialamt in einer Erklärung. Es sei eine "Wahl der Kompetenz im Dienste Frankreichs", Borne eine Frau der "Überzeugung, der Tat und der Verwirklichung".

Die 61-jährige bisherige Arbeitsministerin ist nach Edith Cresson, die während der zweiten Amtszeit von François Mitterrand von Mai 1991 bis April 1992 elf Monate in diesem Amt blieb, die zweite Frau überhaupt, die in Matignon einzieht.

Borne, die seit 2017 zunächst für das Verkehrsministerium und dann für den ökologischen Übergang zuständig war, stand lange den Sozialisten nahe und schloss sich 2017 der von dem Liberalen Macron neugegründeten Partei La République en Marche an. Sie gilt als eine Vertreterin des linken Flügels der Regierung und für ihre Strenge und Kompetenz bekannt.

Elisabeth Borne absolvietre eine Ingenieurhochschule, war von 2013 bis 2014 Präfektin der Region Poitou-Charentes und von 2014 bis 2015 Kabinettschefin von Ségolène Royal im Ministerium für Ökologie. Vor ihrem Eintritt in Macrons Regierung 2017 hatte sie leitende Funktionen  bei der Staatsbahn SNCF und den Pariser Verkehrsbetrieben.

Ihr Name wurde seit der Wiederwahl von Emmanuel Macron am 24. April regelmäßig genannt. Der Präsident hatte erklärt, er wolle einen Premierminister mit einem "sozialen, ökologischen und produktiven" Profil. Und es sollte eine Frau sein

Borne habe "ihre Fähigkeit zur Durchführung von Reformen bewiesen", betonte der Elysée-Palast. Der ökologische Wandel stehe im Mittelpunkt ihres Engagements. Sie sei "eine linke Politikerin mit sozialem Engagement, insbesondere für die Jugend".

Die Regierungsbildung solle nun in den "kommenden Tagen" erfolgen, hieß es aus dem Umfeld des Präsidenten.

Erste und bisher einzige Premierministerin Frankreichs war Édith Cresson, die das Amt von Mai 1991 bis April 1992 innehatte.

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