"Er ist mutig und stark": So geht es den Kämpfern von Asovstal

Ein ukrainischer Kämpfer des Asovstal-Regiments
Ein ukrainischer Kämpfer des Asovstal-Regiments Copyright Dmytro 'Orest' Kozatskyi/Azov Special Forces Regiment of the Ukrainian National Guard Press Office
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Von Anelise Borges
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"Sein Immunsystem ist geschwächt und der ständige Bombenbeschuss beeinflusst seinen moralischen Zustand, aber er beschwert sich nie", sagt die Freundin eines Asovstal-Kämpfers.

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Behörden in der selbsternannten Volksrepublik Donezk in der Ostukraine haben erklärt, dass eine Gruppe schwer verletzter ukrainischer Soldaten aus dem Stahlwerk Azovstal in Mariupol evakuiert wurde, im Austausch gegen russische Gefangene. Die Verwundeten seien in ein Krankenhaus im Separatistengebiet gebracht worden. Die ukrainischen Behörden haben das noch nicht bestätigt, berichtet Euronews-Korrespondentin Anelise Borges aus Odessa.

Das Azov-Stahlwerk ist zu einem Symbol für die Bemühungen der Ukraine geworden, die Kontrolle über die südliche Hafenstadt Mariupol zu behalten. Tausende Menschen haben dort Zuflucht vor den Kämpfen gesucht. Anfang dieses Monats wurden alle Frauen, Kinder und älteren Menschen evakuiert.

Underte Soldaten sind noch unter Tage gefangen

Aber Hunderte Soldaten sind noch dort und ihre Familien haben den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und den chinesischen Staatschef Xi Jinping um Hilfe bei der Aushandlung eines Abkommens gebeten. Diese beiden Nationen sind die einzigen, die Moskau davon überzeugen können, die Soldaten lebend aus der Anlage zu entlassen.

Daria Tsykunova, die Freundin des ukrainischen Kämpfers Ilya Samolienko, sprach gegenüber Euronews von dem Leben der Soldaten unter Tage. "Er ist mutig und er ist stark, aber ich habe das Gefühl, dass er jetzt müde ist, weil sie keine Medikamente, kein Essen und kein Wasser mehr haben. Sie haben kein richtiges Trinkwasser, sondern nur technisches Wasser", sagte sie. 

"Sein Immunsystem ist geschwächt. Und der ständige Bombenbeschuss beeinflusst seinen moralischen Zustand. Aber er beschwert sich nie. Er sagt mir nie, dass es ihm nicht gut geht oder dass er müde ist, aber ich sehe es an den Nachrichten, die ich bekomme."

Viertes Massengrab bei Mariupol entdeckt

Die ukrainischen Behörden haben Satellitenbilder veröffentlicht, die ein viertes Massengrab in der Nähe von Mariupol zeigen. Auf den Bildern sind zwei große Gräben zu sehen, von denen einer über 30 Meter lang ist.

Mariupol hat schlimmste Kämpfe erlebt, und am Wochenende fand dort die letzte Massenevakuierung statt. Ein Berater des Bürgermeisters von Mariupol sagte, dass zwischen 500 und 1.000 Autos mit Familien die Stadt verlassen haben, die größte Aktion dieser Art seit der russischen Invasion am 24. Februar.

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