Was wir über den Todesschützen (18†) und die Opfer von Uvalde in Texas wissen

Familien vor der Grundschule in Uvalde, in der viele Kinder getötet wurden
Familien vor der Grundschule in Uvalde, in der viele Kinder getötet wurden Copyright Billy Calzada/Express-News
Copyright Billy Calzada/Express-News
Von Euronews mit AP, AFP, CNN, Daily Beast
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Der 18-jährige Angreifer, der in der Grundschule von Uvalde, im US-Bundesstaat Texas, 19 Kinder und zwei Erwachsene getötet hat, litt offenbar unter Mobbing.

WERBUNG

Der Schock in den USA ist enorm, nachdem ein 18-Jähriger aus Uvalde - einer Kleinstadt in Texas nicht sehr weit von der Grenze zu Mexiko entfernt - an einer Grundschule 19 Kinder und zwei Lehrkräfte erschossen hat. Der mutmaßliche Angreifer trug eine Schutzweste, er wurde von den Sicherheitskräften der Robb Elementary School erschossen. Es handelt sich um das schlimmste Schulmassaker seit dem an der Sandy Hook Elementary School in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut im Dezember 2012.

"Sobald er die Schule betreten hatte, schoss er auf Kinder, Lehrkräfte und alle, denen er begegnete", sagte der Sprecher des Texas Department of Public Safety, Chris Olivarez. Laut Medienberichten war der Angreifer selbst auf diese Schule gegangen und seine Großmutter soll dort gearbeitet haben.

"Kids be scared"

Vor der Attacke in der Schule hatte der Jugendliche, der laut Medienberichten gemobbt wurde und aggressiv war, auf seine Großmutter geschossen, die schwer verletzt überlebte. Auf seinem TikTok-Account soll der mutmaßliche Angreifer geschrieben haben: "Kids be scared" ("Kinder, Ihr solltet Angst haben"). 

Wie Gouverneur Greg Abbott am Tag nach den Schüssen bekannt gab, hatte der 18-Jährige auf Facebook angekündigt, dass er auf seine Großmutter schießen werde. Dann schrieb er, dass er es getan habe. Und dann kündigte er an, dass er eine Grundschule angreifen werde. Die privaten Nachrichten wurden aber erst nach der Tat entdeckt.

Er hatte auch ein Foto der Waffen gepostet, die er kurz nach seinem 18. Geburtstag gekauft hatte - wie Daily Beast berichtet. Bei den Gewehren handelt es sich um automatische oder halbautomatische Waffen, die Experten auch als "Kriegswaffen" bezeichnen.

Mutmaßlicher Angreifer wurde laut Freund gemobbt

Der mutmaßliche Angreifer wurde laut einem von US-Medien wie CNN zitierten Freund in der Schule gehänselt, weil er lispelte, andere Klamotten trug als die anderen und weil seine Familie wenig Geld hatte. Offenbar lebte der Jugendliche bei seiner Großmutter, weil es Konflikte mit seiner Mutter gegeben hatte. 

Daily Beast zufolge arbeitete er in einem Wendy's-Schnellrestaurant. "Er war manchmal sehr unfreundlich gegenüber den Kolleginnen. Zu einer Köchin soll er gesagt haben: 'Weißt du, wer ich bin?' Und er schickte auch unangemessene SMS an die Frauen", sagt eine Frau, die ihren Namen nicht nennen will.

Der Vorgesetzte bei Wendy's beschreibt den Jugendlichen als einen Typen, der nicht viel redet, sondern nur kommt, arbeitet und mit seinem Scheck nach Hause geht.

Ein ehemaliger Klassenkamerad, der anonym bleiben möchte, sagte gegenüber CNN, sie hätten zusammen Xbox gespielt - vor allem "Call of Duty".

Auf seinem inzwischen gelöschten Instagram-Account soll der mutmaßliche Angreifer drei Tage vor der Schießerei an der Grundschule ein Foto der zwei Gewehre geteilt haben.

Einem von Newsy interviewten Nachbarn zufolge gab es Streit mit der Oma, weil der 18-Jährige keinen Abschluss gemacht hatte.

Emotionaler Appell im Senat in Washington

Viele in den USA fordern, dass die Waffengesetze in den USA verschärft werden. Es geht keinesfalls um strenge Regeln, wie sie in den meisten Staaten in Europa gelten, sondern nur darum, dass die Identität der Person, die eine Waffe kauft, überprüft wird in Bezug auf Vorstrafen oder psychologische Probleme.

In einem emotionalen Appell fragte der Senatsabgeordnete Chris Murphy aus Connecticut: "What are we doing?" ("Was machen wir da?") Er fragte auch, wie lange Eltern wie er in den USA akzeptieren wollten, dass ihre Kinder lernen müssten, sich vor Angreifern in Sicherheit zu bringen. Nirgendwo sonst auf der Welt müssten kleine Kinder in der Schule damit rechnen, dass sie erschossen werden könnten.

Die Opfer des Angriffs

Das Team der Ermittler nimmt DNA-Proben von den Familien der getöteten Kinder, um so die Todesopfer zu identifizieren, ohne dass die Betroffenen mit dem Bild der schlimm zugerichteten Leichen der acht bis zehn Jahre alten Kinder konfrontiert werden. Einige Kinder hatten während des Angriffs mit ihren Handys die Notrufnummer 911 angerufen.

Die Familien der Opfer haben in den Medien erste Fotos der Opfer des Massakers an der Gundschule von Uvalde in Texas geteilt.

Manny Renfro zeigte das Bild seines acht Jahre alten Enkels Uziyah Garcia, der von dem Angreifer getötet wurde.

Manny Renfro/Manny Renfro
Uziyah Garcia (8) wurde in der Grundschule in Uvalde getötetManny Renfro/Manny Renfro

Auch die 10 Jahre alte Eliahna García wurde in der Grundschule getötet.

Siria Arizmendi/AP
Eliahna García, 10, auf einem Foto, das die Tante des getöteten Mädchens herausgegeben hatSiria Arizmendi/AP

Unter den Opfern ist auch eine 41-jährige Lehrerin. Die Tante von Eva Mireles hat ein Foto veröffentlicht und erklärt, dass sie wütend sei, weil Waffen nicht einfach für alle verfügbar sein sollten.

WERBUNG
Dario Lopez-Mills/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
Erzbischof und Familien der Opfer in UvaldeDario Lopez-Mills/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved

Vor der Schule versuchte der Erzbischof von San Antonio, den Familien der Opfer Trost zu spenden.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Blutbad von Buffalo: Todesschütze (18) wollte gezielt Schwarze Menschen umbringen

6-Jähriger schießt auf Lehrerin - Mutter bekennt sich im Prozess schuldig

Schüsse auf Megan Thee Stallion: Zehn Jahre Haft für Rapper Tory Lanez