Videos durch den Fleischwolf gedreht: Ukraine-Aufnahmen verfälscht und BILD zugeschrieben

euronews-Mitarbeiter Matthew Holroyd
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euronews-Mitarbeiter Matthew Holroyd zeigt das Beispiel eines Videos, das angeblich ein Haus zeigen soll, das in Flammen aufging, als ein ukrainischer Flüchtling eine russische Flagge verbrennen wolte. „Doch das Video ist eine Fälschung“, sagt er.

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euronews-Mitarbeiter Matthew Holroyd berichtet:

„Den Vereinten Nationen zufolge sind Millionen ukrainischer Flüchtlinge nach dem Verlassen ihrer Heimat in Länder wie Deutschland und Italien weitergereist. Begleitet wurden sie von Falschmeldungen. Dieses Video wurde in den sozialen Medien hunderttausendfach angesehen. Darin wird fälschlicherweise behauptet, die deutsche Zeitung Bild habe Aufnahmen eines Hauses veröffentlicht, das in Flammen aufgegangen sei, als ein ukrainischer Flüchtling versucht habe, eine russische Flagge anzuzünden.

Doch das Video ist eine Fälschung
Matthew Holroyd
euronews-Mitarbeiter

Auf den Aufnahmen sehen Sie das Feuer, das Bild-Logo und eine weinende Frau. Das Video wurde vielfach verbreitet, auch von Deutschen auf Twitter. Doch das Video ist eine Fälschung. Ein Bild-Redakteur hat ausdrücklich betont, dass dies kein echter Bericht sei. Und das Video zeigt kein aktuelles Feuer. Mit Hilfe freizugänglicher Mittel kann man herausfinden, wann das Video zuerst im Internet aufgetaucht ist. Man erkennt, dass das Video mit demselben brennenden Haus im Juli 2013, also lange vor dem Beginn des Krieges in der Ukraine, veröffentlicht wurde.

Aufnahmen aus den Jahren 2013 und 2021

Die Aufnahmen der weinenden Frau stammen aus einem Bericht der Bild, der aber im Januar 2021 veröffentlicht wurde, also bevor Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen sind.

Die in dem Video verwendeten Aufnahmen sind weder neu, noch haben sie etwas mit ukrainischen Flüchtlingen zu tun.

Es handelt sich um ein weiteres Beispiel einer Falschmeldung, die in Kriegszeiten im Internet verbreitet wird.“

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