Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft für Attentäter der Pariser Terroranschläge Abdeslam

Salah Abdeslam
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Von Euronews mit dpa
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130 Menschen wurden am 13. November 2015 in einem Pariser Club, in Bars, Restaurants und am Stade de France getötet. Nun nähert sich der Prozess im Justizpalast seinem Ende.

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Mehr als sechs Jahre nach den Anschlägen von Paris nähert sich das Ende des Prozesses im Justizpalast der französischen Hauptstadt.

"Renintegration nebensächlich"

Die Staatsanwaltschaft forderte die Höchststrafe für den Hauptangeklagten Salah Abdeslam, der als einziger Attentäter überlebte: eine lebenslange Gefängnisstrafe ohne die Möglichkeit auf vorzeitige Haftentlassung. Die drei Antiterror-Staatsanwälte betonten die besondere Schwere der Tat. Bei den Terroranschlägen vom 13. November 2015 waren 130 Menschen getötet und fast 350 weitere verletzt worden.

Die Strafe müsse das kollossale physische und psychische Ausmaß der Straftaten widerspiegeln. Die Reintegration in die Gesellschaft sei da nebensächlich, begründete die Staatsanwältin Camille Hennetier.

Anschläge auf das westliche Lebensmodell

Die Terrorzelle hatte ein Massaker im Konzertsaal "Bataclan" angerichtet sowie Bars und Restaurants in der französischen Hauptstadt beschossen. Außerdem sprengten sich drei Selbstmordattentäter an dem Abend am Stade de France während eines Fußball-Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich in die Luft. Zur Tat bekannte sich der so genannte Islamische Staat.

Ermittler gehen davon aus, dass dieselbe Terrorzelle auch für Anschläge in Brüssel verantwortlich ist. Abdeslams Festnahme am 18. März 2018 soll sie so unter Druck gesetzt haben, dass seine mutmaßlichen Komplizen vier Tage später in der U-Bahn und am Flughafen zuschlugen.

Islamisten-Hochburg Molenbeek

Abdeslam wuchs als Kind marokkanischer Einwanderer in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek auf, eine Hochburg radikaler Islamisten. Sein Bruder Brahim war einer der sieben Selbstmordattentäter der Pariser Terrorattacken.

In dem seit Herbst laufenden Mammutverfahren im Pariser Justizpalast müssen sich 19 weitere Beschuldigte verantworten. Für sie forderte die Staatsanwaltschaft zwischen fünf Jahren Haft und ebenfalls lebenslang.

Weitere Quellen • Handelsblatt

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