Schießerei in Kopenhagen war keine Terrortat

Menschen verlassen das Einkaufszentrum in Kopenhagen
Menschen verlassen das Einkaufszentrum in Kopenhagen Copyright Olafur Steinar Rye Gestsson/AP
Von Katharina Sturm
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Die dänische Polizei hat ein terroristisches Motiv nach der Schießerei in einem Einkaufszentrum in Kopenhagen ausschließen können. Der Einzeltäter hat psychische Probleme und seine Opfer wahllos ausgesucht.

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Nach der Schießerei in einem Einkaufszentrum in Kopenhagen, bei der am Sonntag drei Menschen starben und vier schwer verletzt wurden, schliesst die dänische Polizei ein terroristisches Motiv aus. Der verdächtige Däne hat offenbar psychische Probleme und alleine gehandelt.

Der Kopenhagener Polizeihauptkommissar Soeren Thomassen betont, dass die Arbeit, die über Nacht geleistet wurde, nicht darauf hinweise, dass der Verdächtige mit anderen Tätern zusammengearbeitet hat, oder von anderen unterstützt wurde.

Das Motiv des 22-Jährigen ist noch unklar - die Opfer wurden scheinbar zufällig ausgewählt. Zu den Todesopfern gehören ein in Dänemark lebender russischer Staatsbürger und zwei dänische Jugendliche, ein Juge und ein Mädchen im Alter von 17 Jahren. Unter den vier Verletzten sind zwei dänische Frauen, ein schwedischer Mann und ein schwedischer Jugendlicher. Mehrere andere Personen erlitten leichte Verletzungen, als sie aus dem Einkaufszentrum flüchteten.

Mehrere Socia-Media-Konten des Verdächtigen wurden von der dänischen Polizei gesperrt. Er hatte online mit Waffen posiert und Suizid angedeutet.

Thomassen sagte ebenfalls, die Polizei habe keine Hinweise darauf, dass jemand dem Schützen, einem 22-jährigen Dänen, geholfen habe. Er sagte, das Motiv sei zwar unklar, aber nichts deute auf Terrorismus hin, und der Verdächtige werde später am Montag wegen Mordes vor Gericht gestellt. Der Polizeihauptkommissar bestätigte, dass der Verdächtige den psychiatrischen Diensten bekannt sei, machte aber keine weiteren Angaben.

Screenshot Euronews
Polizeihauptkomissar Soeren ThomassenScreenshot Euronews

Thomassen sagte, neben dem Gewehr, das der Verdächtige bei seiner Festnahme bei sich hatte, "wissen wir auch, dass er Zugang zu einer Pistole hatte und ein Messer bei sich trug".

Einige Besucher des Einkaufszentrums warteten vor Ort auf das für Sonntagabend geplante Konzert von Harry Styles in der Nähe. Das Konzert wurde aufgrund der Schießerei abgesagt. Auf Snapchat schrieb der britische Sänger: "Mein Team und ich beten für alle, die von der Schießerei im Kopenhagener Einkaufszentrum betroffen sind. Ich bin schockiert. Liebe H."

Das Field's-Einkaufszentrum liegt am Stadtrand von Kopenhagen, direkt gegenüber einer U-Bahn-Station einer Linie, die das Stadtzentrum mit dem internationalen Flughafen verbindet. Auch eine wichtige Autobahn führt direkt an dem Einkaufszentrum vorbei.

Es war der schlimmste Schusswechsel in Dänemark seit Februar 2015, als ein 22-jähriger Mann bei einer Schießerei mit der Polizei getötet wurde, nachdem er in der Hauptstadt einen Amoklauf verübt hatte, bei dem zwei Menschen starben und fünf Polizisten verletzt wurden. Es wird vermutet, dass dieser Anschlag islamisch-extremistisch motiviert war.

Die Schießerei ereignete sich eine Woche nach einer Massenschießerei im benachbarten Norwegen, wo laut Polizei ein norwegischer Mann iranischer Herkunft während eines LGBTQ-Festivals das Feuer eröffnete, zwei Menschen tötete und mehr als 20 verletzte.

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