Steht Südafrika vor einer Lebensmittelkrise?

Ein Markt in Südafrika
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Von Wandiswa Ntengento (Africanews)
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In Südafrika sagen viele Menschen, dass ihr Geldbeutel nicht ausreicht, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.

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Steigende Preise für Grundnahrungsmittel sorgen in Südafrika für eine Krise und könnten zu sozialer Instabilität beitragen. Einige befürchten, dass sich Unruhen wie im Juli 2021 - nach der Inhaftierung des früheren Präsidenten Jacob Zuma - wiederholen können.

Food Forward South Africa, eine Organisation, die mit bedürftigen Communitys zusammenarbeitet, geht davon aus, dass monatlich 30 Millionen Menschen im Land nicht genug zu essen haben.

"Wir befinden uns in einer Nahrungsmittelkrise in Südafrika, es gibt sogar Leute, die unterernährt sind. In der Provinz Eastern Cape sind zwölf Kinder an Hunger gestorben. Vorfälle dieser Art werden sich häufen, wenn sich die Krise manifestiert. Eine Folge ist auch die Zunahme der Gelegenheitskriminalität. Unsere Sorge ist, dass sich die Unruhen vom Juli 2021 wiederholen werden. Und wenn wir die Inflation nicht in den Griff bekommen, uns nicht um Ernährungssicherheit kümmern, steht uns eine schwierige Zeit bevor", sagt Food Forward South Africa-Geschäftsführer Andy Du Plessis.

Die Inflation in Südafrika ist im vergangenen Monat auf ein 13-Jahres-Hoch gestiegen- angeheizt durch höhere Transportkosten und steigende Nahrungsmittelpreise. Der jüngste Bezahlbarkeitsindex für Haushalte der Pietermaritzberg Economic Justice & Dignity Group zeigt, dass ein durchschnittlicher Haushalt umgerechnet rund 260 Euro pro Monat für Grundnahrungsmittel ausgeben muss. Dazu zählen Speiseöl, Mais- und Weizenmehl.

"Wenn wir Nahrungsmittel aus unseren Warenkorb mit dem vergangenen Jahr vergleichen, stellen wir fest, dass Preise für Grundnahrungsmittel wie Maismehl um etwa 11 %, Weizenmehl um 24 %, fünf Liter Speiseöl um etwa 69 % und Schwarzbrot um etwa 15 % gestiegen sind", führt Mervyn Abrahams vom Pietermaritzburg Economic Justice & Dignity Programme aus.

Vor Ort sagen die Menschen, dass ihr Geldbeutel nicht ausreicht, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.

"Die Lebensmittelpreise sind so stark gestiegen, dass wir nicht mehr mithalten können. Du schickst dein Kind zum Einkaufen und es kommt zurück und teilt dir mit, dass die Ladenbesitzer mehr verlangen", meint Bonginkosi Zondo, der Kartoffeln am Standrand von Johannesburg verkauft.

Sipho Zungu, der sich mit dem Verkauf traditioneller Medizin über Wasser hält, sagt: "Es ist wirklich schockierend, wie die Lebensmittelpreise gestiegen sind. Die Covid-19-Pandemie hat die Situation noch verschlimmert. Die Menschen haben in dieser Zeit ihre Arbeit verloren. Dieses derzeitige Wirtschaftsklima ist der Grund für die Unruhen im Juli . Wir müssen wieder anfangen, unsere eigenen Lebensmittel anzubauen."

Die Ernährungskrise in Südafrika wird durch die hohe Arbeitslosigkeit und das stagnierende Wirtschaftswachstum des Landes weiter verschärft.

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