"Bestens ausgerüstet": Labor in Uganda erforscht Zoonosekrankheiten

Ugandas Wildlife Authority Zoonotic Lab hat seine Arbeit erst vor wenige Monaten aufgenommen
Ugandas Wildlife Authority Zoonotic Lab hat seine Arbeit erst vor wenige Monaten aufgenommen Copyright AP Photo
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Von Euronews
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Das neue Labor überwacht neue Infektionskrankheiten und dient als Frühwarnsystem für die Übertragung von Zoonoseerregern.

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Fast 20 Jahre nach dem Ausbruch einer schweren Seuche im Queen-Elizabeth-Nationalpark in Uganda hat die einheimische Wildlife Authority ein eigenes Diagnose- und Forschungslabor in Betrieb genommen.

Damals hatte der Milzbrand im Park gewütet und einen Großteil der Tiere dahin gerafft, bevor überhaupt klar war, mit welchem Erreger man es überhaupt zu tun hatte. Proben und Tests mussten zur Analyse ins Ausland geschickt werden - das war aufwändig und mit hohen Kosten verbunden. 

"Unsere Möglichkeiten, Proben zu entnehmen und auf Krankheiten zu untersuchen, waren begrenzt. Wenn wir keine Unterstützung vom UVRI - dem Uganda Viral Research Institute in Entebbe - bekamen, mussten wir die Proben oft ins Ausland schicken, um festzustellen, welche Krankheit wir haben", sagt Sam Mwandha, Chef der "Uganda Wildlife Authority". 

Nun kann dieses Labor - das erste seiner Art in Uganda - Abhilfe schaffen. Es überwacht Vorfälle und dient als Frühwarnsystem für die Übertragung von Zoonoseerregern. 

Mehr als die Hälfte aller menschlichen Infektionskrankheiten, darunter Malaria, Ebola und SARS, sind nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC zoonotischen Ursprungs, das heißt das sie ursprünglich bei Tieren vorkamen und dann auf den Menschen übertragen wurden.

Bereits jetzt erforscht das Labor potenzielle Krankheiten, die eine Bedrohung für die weltweite öffentliche Gesundheit darstellen könnten.

"Wir wissen, dass die Menschen der Region, insbesondere in diesem Park, Wildtiere essen. Wenn sie Kadaver finden, essen sie sie, vor allem Flusspferdkadaver. Wenn jemand einen totes Tier verspeist, dessen Todesursache unbekannt ist, ist das ein Risiko. Man weiß nicht, woran er gestorben ist oder ob es sich um einen Krankheitserreger handelt, der einen töten kann. In der Vergangenheit gab es Milzbrandausbrüche, sowohl in der Tierwelt als auch beim Menschen, und der Erreger ist auf den Menschen übergesprungen und auf das Vieh", erklärt Gloria Akurut, Labortechnikerin im Labor.

Gerade die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig es ist, Zoonosekrankheiten schnell zu identifizieren, meinen die Angestellten des Labors, das bestens ausgerüstet für den Umgang mit potenziell gefährlichen Krankheitserregern.

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