Landwirte in Lebensgefahr: Ernten neben Bombenkratern und Minenfeld

Ernte in der Ukraine neben einem Bombenkrater
Ernte in der Ukraine neben einem Bombenkrater Copyright Efrem Lukatsky/The Associated Press
Von Euronews mit AFP, dpa
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Die Landwirte im Donbas, der Kornkammer der Ukraine, leiden unter Artilleriebeschuss, Personalmangel, zerbombten Mähdreschern - und Zeitnot.

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Nur wenige Kilometer östlich von Äckern und Feldern bei Slowjansk in der Region Donezk verläuft eine ukrainische Verteidigungslinie, die russische Truppen seit Tagen zu durchbrechen versuchen. Umgeben von Landminen und Beschuss sind Landwirte wie Eduard Stukalo bemüht, irgendwie ihre Ernte einzufahren: "Die Leute wollen dort nicht ernten gehen. Alle haben Angst um ihr Leben, ihre Mähdrescher und ihre Ausrüstung. Dieses Problem ist also sehr ernst."

Zum Ausfall von Mähdreschern und Personalmangel kommt der Preisverfall hinzu. Erhielten Landwirte hier vor einem Jahr noch rund 20 Cent pro Kilo Getreide, sind es jetzt lediglich etwa acht Cent. Und das auch nur, wenn sie das Getreide selbst in einer Zentrale in Kramatorsk abliefern.

Erntehelferin Svitlana Gaponova sagte auf einem Feld, dass sie nahe des Dorfes Maidan bestellt: "Es ist irgendwie beängstigend, hier zu arbeiten, aber es ist auch eine Art Ablenkung. Besser als nur zu Hause zu sitzen und Angst zu haben. Und außerdem muss man etwas verdienen, um zu leben."

Der ukrainische Generalstab berichtete an diesem Sonntag, im Gebiet Donezk sei ein Versuch des Feindes, die Verteidigungslinie nach Slowjansk zu durchbrechen, abgewehrt worden. Die Ernte unter erschwerten Bedingungen kann hier vorerst fortgesetzt werden.

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