Wahlkampf in Brasilien: Prominenz und schwere Vorwürfe

Lula da Silva bei einer Wahlkampfveranstaltung in São Paulo
Lula da Silva bei einer Wahlkampfveranstaltung in São Paulo Copyright Andre Penner/The Associated Press
Von Euronews
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Am Sonntag wird in Brasilien ein neuer Präsident gewählt. Favorit Lula hat seinen Kontrahenten Bolsonaro mit harten Worten attackiert. Aber auch Bolsonaro erhebt schwere Vorwürfe.

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In Brasilien ist der Wahlkampf in vollem Gange. Ex-Präsident Lula da Silva hat sich prominente Unterstützung aus dem In- und Ausland geholt. Von der Sängerin Daniela Mercury über Pink-Floyd-Star Roger Waters bis zum Schauspieler Mark Ruffalo – sie alle unterstützen den sozialistischen Politiker mit Auftritten und Videobotschaften bei seinem Vorhaben, den derzeitigen rechten Präsidenten Jair Bolsonaro zu entmachten.

"Dass die Menschen wieder hungern, dass es Massenarbeitslosigkeit gibt, dass die Inflation außer Kontrolle ist, die hohen Preise von Lebensmitteln, Gas und Strom, die Zerstörung von Regeln zu gesellschaftlicher Teilhabe, verschuldete Familien und politisch motivierte Gewalt, all das ist die Schuld der derzeitigen Regierung", so Lula. Er sprach von einem der dunkelsten Kapitel unserer Geschichte."

Lula gilt als Favorit nach der durchwachsenen Regierungszeit des Rechtsaußenpolitikers und Populisten Jair Bolsonaro. Der ist ebenfalls im Wahlkampf, und auch er erhebt schwere Vorwürfe. Lula sei ein Dieb, so Bolsonaro, der damit auf die Korruptionsvorwürfe anspielt, denen Lula in der Vergangenheit ausgesetzt war. Tatsächlich saß Lula mehr als ein Jahr im Gefängnis, das Gerichtsurteil gegen ihn wird aber von vielen Brasilianern in Frage gestellt.

Angesichts der zunehmenden Bedrohung ihres Lebensraums stellen sich mehr als 180 indigene Kandidaten in Brasilien im Oktober zur Wahl - ein Anstieg um 116 Prozent im Vergleich zu 2014. "Vier Jahre der indigenen-feindlichen Politik unter Jair Bolsonaro haben die indigene Bewegung in Brasilien noch stärker politisiert", sagte Eliane Fernandes, Referentin für indigene Völker, einer Mitteilung der Gesellschaft für bedrohte Völker vom Montag zufolge. Gewählt wird der neue Präsident in Brasilien am kommenden Sonntag, auch über Gouverneure, abgeordnete und Senatoren können die Bürgerinnen und Bürger abstimmen.

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