Gas-Pipeline über Pyrenäen: Scholz und Sánchez beißen auf Granit

Scholz und Sánchez am Mittwoch in La Coruna in Nordspanien
Scholz und Sánchez am Mittwoch in La Coruna in Nordspanien Copyright M. Dylan/AP
Copyright M. Dylan/AP
Von Euronews mit dpa, EFE
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die Antwort auf den deutsch-spanischen Vorstoß zu einer Pipeline zwischen Barcelona und Frankreich über die Pyrenäen ließ nicht lange auf sich warten. Emmanuel Macron erteilte dem Vorhaben mit Verweis auf die lange Bauzeit eine Absage.

WERBUNG

Bei der vieldiskutierten Verbesserung des Energietransfers nach Europa und innerhalb des Kontinents haben Spanien und Deutschland den Druck auf Frankreich erhöht.

Nach einem Treffen von Pedro Sánchez und Olaf Scholz in La Coruña machten sich beide Regierungschef für die Wiederbelebung eines Gas-Pipeline-Projekts zwischen Spanien und Frankreich stark.

Durch die "Midcat"-Röhre könnte Gas und später auch Wasserstoff von der iberischen Halbinsel nach Frankreich fließen..

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez sagte nach dem Spitzengespräch: "Wir haben uns mit diesem Thema befasst. Die Entwicklung dieser Energieverbundnetze ist notwendig und der einzige Weg, um einen wirklich integrierten europäischen Energiemarkt zu schaffen. Das ist etwas, wofür sich beide Regierungen einsetzen."

Olaf Scholz ergänzte: "Zudem stellt mit Blick auf die Sicherung der Energieversorgung der Aufbau einer Pipeline-Struktur ein zentrales Element dar. Durch Midcat könnten die iberische Halbinsel und Mitteleuropa für den künftigen Transport von Wasserstoff verbunden werden und ich werbe ausdrücklich dafür, das wir diese Verbindung schaffen."

Die Reaktion Frankreichs auf das deutsch-spanische Anliegen ließ nicht lange auf sich warten. Präsident Emmanuel Macron monierte, dass der Ausbau von Midcat fünf bis acht Jahre dauern würde. Frankreich wolle außerdem nicht zu einem großen Gasimporteur werden. Die Priorität bestehe eher darin, Netzwerke für Strom in Europa zu haben. Er sei aber grundsätzlich offen für Projekte zum Netzausbau.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Spanien beginnt EU-Ratspräsidentschaft mit Reise nach Kiew

Kriegsfolgen im Donbas: Minen, aber kein Gas, Wasser und Strom

Nach kurzem Lieferstopp: Russisches Gas strömt wieder nach Italien