Der Noch-Präsident Brasiliens, der in der Stichwahl knapp Lula da Silva unterlag, hat sich öffentlich bisher nicht zum Ergebnis geäußert. Einige seiner Getreuen wollen die Wahl nicht anerkennen.
Jair Bolsonaro schweigt. Nach seiner Niederlage in der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl in Brasilien hat sich das Noch-Staatsoberhaupt des größten Landes Südamerikas öffentlich bisher nicht geäußert.
Knapper Sieg für Sozialist Lula
Brasiliens Wahlleitung hat den Sieg seines Widersachers Lula da Silva bestätigt, amtlichen Angaben nach kommt der Sozialist auf 50,9 Prozent der Stimmen und der rechtskonservative Bolsonaro auf 49,1 Prozent. Politische Verbündete Bolsonaros haben die Niederlage eingestanden, auf den Straßen Brasiliens sieht das teils anders aus.
„Wir werden eine Niederlage nicht hinnehmen“, sagt ein Bolsonaro-Anhänger. „Wir wollen das, was auf unserer Flagge geschrieben steht: Ordnung und Fortschritt. So wie die Wahl abgelaufen ist, werden wir sie nicht hinnehmen“, betont er.
„Bolsonaro wurde mit Gewalt vom Thron gestoßen. Wir werden ihn mit der Kraft, die wir haben, mit der Kraft der LKW-Fahrer, an die Macht zurückbringen“, sagt ein anderer Anhänger.
Biden gratuliert
Lula da Silva, der bereits von 2003 bis 2011 Präsident war und zwischenzeitlich im Gefängnis saß, kündigte bei der Siegesfeier an, das gespaltene Brasilien versöhnen zu wollen. US-Präsident Joe Biden gratulierte Lula und schrieb, dieser sei durch eine freie, gerechte und glaubhafte Wahl ins Amt gekommen.
Brasiliens künftiger Präsident erhielt ebenfalls Unterstützung durch das argentinische Staatsoberhaupt Alberto Fernández. Der argentinische Präsident stattete ihm einen Besuch ab. Lulas Amtsantritt ist für den 1. Januar vorgesehen.