Nach dem Verlust von Cherson: Moskau startet neue Offensive im Gebiet Donezk

Euronews-Reporterin Sasha Vakulina erklärt die aktuelle Lage an der Front.
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Von Oleksandra Vakulina
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Laut dem Institute for the Study of War wird sich die russische Offensive in den kommenden Wochen intensivieren, wenn zusätzlich mobilisierte Soldaten zusammen mit den aus Cherson abgezogenen Kräften eintreffen.

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Nach dem Abzug der russischen Truppen aus Cherson wurde Stimmen laut, die die Möglichkeit eins Waffenstillstands und Verhandlungen ins Spiel brachten. Das Institute for the Study of War warnt in seiner jüngsten Einschätzung des Kriegsgeschehens in der Ukraine vor voreiligen Schlüssen.

Es seien keinerlei Voraussetzungen für eine Entspannung der Feindseligkeiten auf russischer Seite bis zum Winter zu erkennen. Im Gegenteil, Moskau starte eine neue Offensive im Gebiet Donezk.

Die Ukraine habe einen wichtigen Sieg errungen. Dies sei nicht der Zeitpunkt, um militärische Hilfe zu verringern oder auf einen Waffenstillstand zu pochen, sondern vielmehr, um der Ukraine zu helfen, ihren Vorteil zu nutzen unter Bedingungen, die Kiew und nicht Moskau begünstigen.

Nun werden die ukrainischen Streitkräfte voraussichtlich ihre Kontrolle über das Westufer festigen, genügend Kräfte zurücklassen, um jeden russischen Versuch, den Fluss erneut zu überqueren, abzuschrecken und ihre Kräfte in andere Gebiete verlagern, zur Verteidigung aber auch für Gegenoffensiven.

Eines dieser Gebiete liegt im Osten der Ukraine, die Region Donezk. Das Institute for the Study of War sagt: Die russische Offensive wird sich in den kommenden Wochen intensivieren, wenn zusätzlich mobilisierte Soldaten zusammen mit den aus Cherson abgezogenen Kräften eintreffen.

Dies wird ukrainische Streitkräfte in Bedrängnis bringen, und Kiew wird höchstwahrscheinlich Truppen abziehen und diese den russischen Offensiven entgegenstellen müssen,

In Luhansk haben die ukrainischen Truppen weitere kleine Gewinne erzielt und werden diese wahrscheinlich noch steigern, wenn sie durch Truppen aus Cherson verstärkt werden.

Russland hat seine Verteidigungspositionen in der Region Luhansk zwar verstärkt, dennoch sind die ukrainischen Streitkräfte weiter vorgerückt.

Beide Seiten haben witterungsbedingt mit Schlamm zu kämpfen - noch schwieriger wird die Lage, wenn der Boden im Winter gefriert und einen groß an gelegten Manöverkrieg unmöglich macht. Mit sinkenden Temperaturen werden sich die Kämpfe eher intensivieren als abschwächen.

Laut dem Institute for the Study of War wird die Ukraine mit ziemlicher Sicherheit die bereits begonnenen Gegenoffensiven fortsetzen. Jeder Versuch eines Waffenstillstands würde zu diesem Zeitpunkt mit überwältigender Mehrheit Russland begünstigen.

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