Gegen das Artensterben: COP 15 in Montreal

COP15 will Ziele für das nächste Jahrzehnt festlegen, um die biologische Vielfalt des Planeten zu erhalten
COP15 will Ziele für das nächste Jahrzehnt festlegen, um die biologische Vielfalt des Planeten zu erhalten Copyright Brian Inganga/Copyright 2022 The AP. All rights reserved.
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Von Lucia Riera Bosqued
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Laut dem jüngsten Bericht des WWF sind die Wildtierpopulationen seit 1970 im Schnitt um knapp 70 Prozent zurückgegangen. Das rapide Artensterben ist eine direkte Folge ungezügelter menschlicher Aktivitäten seit der industriellen Revolution.

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Einen Monat nach dem COP27-Gipfel zum Klimawandel beginnt in Kanada die COP15 zum Thema biologische Vielfalt. Ziel der 196 teilnehmenden Länder ist es, den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen.

Der Veranstaltungsort Montreal soll das Pendant zu Paris werden, und wie dort 2015 der Klimavertrag aus den Verhandlungen hervor ging, soll nun ein Rahmenabkommen der weltweiten Artenvernichtung einen Riegel vorschieben.

Laut dem jüngsten Bericht des World Wildlife Fund (WWF) sind die Wildtierpopulationen seit 1970 im Schnitt um knapp 70 Prozent zurückgegangen. Das rapide Artensterben ist eine direkte Folge ungezügelter menschlicher Aktivitäten seit der industriellen Revolution.

WWF international warnt, man müsse sich unbedingt auf einen gemeinsamen Aktionsplan verständigen, denn nur der effektive Schutz aller Lebensräume, ob im Wasser oder zu Land, könne ein weiteres massenhaftes Artensterben verhindern. Ein Schlüssel für die erforderliche Trendwende im Einsatz gegen das Artenaussterben und zugleich für eine nachhaltige Entwicklung und die Ernährungssicherheit für die Menschen ist die Renaturierung von fruchtbaren Böden, Flüssen, Wäldern und Mooren.

Jen Hacking, WWF-Direktorin für globalen Naturschutz

"Die natürlichen Lebensräume müssen unbedingt erhalten werden. Das Ziel ist es, bis 2030 ein Drittel der Landflächen, Süßwasserseen und Ozeane zu erhalten und die globalen Ökosysteme wiederherzustellen. Es sind nur noch acht Jahre... Das ist ein großes Ziel.

Dieser Rahmen, bekannt als "30 by 30", ist das Maximalziel, das die Teilnehmer erreichen wollen. Diese COP soll die notwendigen Instrumente und das Wissen vermitteln, wie eine Trendumkehr zu machen ist. Angesichts der Tatsache, dass weltweit eine Million Arten vom Aussterben bedroht sind, drängt die Zeit.

Jen Hacking, WWF-Direktorin für globalen Naturschutz:

"Wie könnte man einen Elefanten in Afrika retten, durch weniger Lebensmittelverschwendung? Kaufen wir zu viel? Werfen wir zu viel weg? Werfen Restaurants zu viel weg? Wir könnten unsere Lebensmittelabfälle wahrscheinlich um die Hälfte reduzieren. Aber wie könnte das einen Elefanten retten? Ganz einfach: Verhaltensänderung bedeutet, dass wir keinen weiteren Hektar Land abholzen müssen, um Palmöl zu produzieren."

Letztendlich wird es aber auch bei der Artenschutzkonferenz wie bei den Klimaschutzkonferenzen um die Finanzierung dieser Vorhaben gehen. Kein einziges, auf einer Cop vereinbartes Ziel zur biologischen Vielfalt wurde je erreicht. Zwei Wochen haben die Vertragsparteien jetzt Zeit, um diesen Trend umzukehren.

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