Zypern vor der Stichwahl ums Präsidentenamt: Wer wird das Rennen gewinnen?

In Zypern wird ein neuer Präsident gewählt
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Bei der Präsidentschaftswahl in Zypern müssen sich zwei Diplomaten in der Stichwahl behaupten.

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In der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen auf Zypern hat der frühere Außenminister Nikos Christodoulidis das Rennen für sich entschieden. Nun muss sich der Konservative in einer Stichwahl mit dem von der Linkspartei AKEL unterstützten Diplomaten Andreas Mavrogiannis beweisen. Dieser hatte in der ersten runde fast 30 Prozent der Wählerstimmen bekommen.

Nikos Christodoulides erklärte gegenüber Euronews: 

"Die Beziehung zur EU, die für die Türkei, für die türkische Regierung und die türkische Gesellschaft von großer Bedeutung ist - und die politische, wirtschaftliche und soziale Vorteile mit sich bringt, wir sind bereit, darüber zu sprechen. Zusammen mit dem Zypern-Problem sollten wir all dies diskutieren, wobei die Europäische Union eine führende Rolle übernehmen muss."

Sein Herausforderer Andreas Mavroyiannis erklärte:

"Durch einen anderen Ansatz, der für beide Seiten Vorteile bringt, indem wir, die Instrumente nutzen, die uns zur Verfügung stehen, wie die Beziehungen der Türkei zur Europäischen Union und die Situation im östlichen Mittelmeerraum, einschließlich der Frage der Kohlenwasserstoffe."

Ein Thema, das viele auf der Insel bewegt ist steigende Zahl Asylsuchender. Gemessen an der Bevölkerungsgröße verzeichnet der griechische Teil der Insel mit Abstand die meisten Asylanträge pro Jahr. Allein 2021 sind es mehr 13.000 gewesen.

"Es ist eine Sache, schwierig zu sein, und eine andere, es für eine Lösung zu halten, 20 Kilometer Zaun entlang einer 200 Kilometer langen Strecke zu errichten und zu glauben, dass wir damit etwas erreichen. Die Lösung ist eine schnelle Bearbeitung der Anträge. Wir reden hier über Tage und nicht über die 6-8 Jahre, die es jetzt gibt. Und dann geht es um systematische Rückführungen", meint Andreas Mavroyiannis.

"Eine der ersten Entscheidungen des Kabinetts wird die Einrichtung eines stellvertretenden Einwanderungsministeriums sein, in dem alle Dienststellen untergebracht sein werden, damit unsere Verfahren deutlich schneller werden. Es wird eindeutig dazu beitragen, die Botschaft zu vermitteln, dass Zypern kein attraktives Reiseziel mehr ist, aber es wird auch in der Praxis umgesetzt werden", so Nikos Christodoulides.

Der neue Staatschef steht vor der Aufgabe die Gespräche zur Überwindung der Teilung der Mittelmeerinsel wieder anzukurbeln. Die Mittelmeerinsel ist nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärinvasion seit 1974 geteilt, gewählt wird nur im Süden der Insel.

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