Für Russland spionierte er die britische Botschaft in Berlin aus, nun muss er ins Gefängnis

Wegen Spionage für Russland ist ein ehemaliger Sicherheitsmann der britischen Botschaft in Berlin zu 13 Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Der 58-Jährige habe jahrelang eine "signifikante Menge" an sensiblen Informationen an einen Kontakt in der nahegelegenen russischen Botschaft weitergegeben, entschied ein Gericht am Freitag in London.
Er habe sich darüber im Klaren sein müssen, dass solche Informationen in den falschen Händen Großbritannien schaden und andere Mitarbeiter der Botschaft bedrohen.
Anti-britische Haltung entwickelt
Der jetzt verurteilte Spion habe eine "anti-britische" Haltung entwickelt, sagte Mark Wall, der zuständige Richter am Strafgericht Old Bailey in der Urteilsbegründung. Im Gespräch mit Kollegen habe er sich eher "sympathisierend mit Russland, insbesondere mit Präsident (Wladimir) Putin" geäußert.
Offenbar Geld geflossen
Im Gegenzug für die Informationen erhielt der Mann demnach hohe Geldsummen. Sicherheitsdienste hatten ihm eine Falle gestellt. Die deutschen Behörden nahmen ihm im August 2021 fest und lieferten ihn im April 2022 nach Großbritannien aus.
Der Verurteilte hatte sich im November vor Gericht in acht Anklagepunkten für schuldig bekannt. Als Motivation gab er an, er habe der Botschaft "Schwierigkeiten und Peinlichkeiten" bereiten wollen. Er habe rein aus Groll gegen seinen Arbeitgeber gehandelt und kein Geld kassiert. Dem schenkte das Gericht jedoch keinen Glauben.
"Er wurde für seinen Verrat bezahlt, und er wurde durch seine Antipathie gegenüber diesem Land motiviert und hatte die Absicht, die Interessen dieses Landes zu schädigen, indem er so handelte", sagte Wall.
Die Botschaften Russland und Großbritanniens liegen in Berlin nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt.