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Warnstreik an 7 deutschen Flughäfen, 300.000 Passagiere betroffen

300.000 Passagiere können nicht fliegen
300.000 Passagiere können nicht fliegen Copyright  Michael Probst/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Der Flughafenverband ADV spricht von einer beispiellosen Eskalation.

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Folgende sieben Flughäfen sind von dem Warnstreik der Gewerkschaft Verdi betroffen: Frankfurt, München, Stuttgart, Hamburg, Dortmund, Hannover und Bremen.

700 Starts allein in München gestrichen

Hier wird der reguläre Passagierbetrieb eingestellt. Allein in München sind mehr als 700 Starts und Landungen gestrichen.  Von Freitag um 00.00 Uhr bis Samstag um 1.00 Uhr sollen keine regulären Passagierflüge abgefertigt werden. 

München ist nach dem Frankfurter Flughafen das zweite Drehkreuz der Lufthansa und der zweitgrößte deutsche Flughafen. Freitag ist in Bayern der letzte Schultag vor einwöchigen Winterferien. Ausgenommen sind demnach alle Sonderflüge, darunter Hilfsflüge, Flüge für medizinische, technische und sonstige Notfälle sowie Flüge für die am Freitag beginnende Münchner Sicherheitskonferenz. Zu dem Treffen werden Spitzenpolitiker aus aller Welt erwartet, darunter zahlreiche Staats- und Regierungschefs.

Offenbar hat Verdi sogar den US-Verteidigungsminister Lloyd Austin gezwungen, statt in München in Nürnberg zu landen:

Weitere News zum Streik:

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr pro Monat. Auch die Ausbildungsvergütungen sollen nach Vorstellungen der Gewerkschaft um mindestens 200 Euro angehoben werden. 

Im Vordergrund stehen die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, die am Mittwoch und Donnerstag kommender Woche in zweiter Runde fortgesetzt werden. Verdi will die Arbeitgeber dazu bewegen, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. "Die Beschäftigten, die gerade an den Flughäfen häufig prekär beschäftigt sind, brauchen jetzt Zeichen von den Arbeitgebern, dass sie sich bewegen, und sie brauchen vor allem schnell deutlich mehr Geld", sagt Verdi-Vizechefin Christine Behle.

Passagiere werden zu "Spielball der Verdi-Streiktaktik"

Der Flughafenverband ADV sprach von einer beispiellosen Eskalation: "Über 295.000 Passagiere werden zum Spielball der Verdi-Streiktaktik".

Hierzu erklärt Ralph Bei­sel, Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Flug­ha­fen­ver­ban­des ADV: "Arbeits­kampf­maß­nah­men, die dar­auf abzie­len, gleich sie­ben Flug­hä­fen ganz­tä­gig lahm­zu­le­gen und damit den inner­deut­schen Luft­ver­kehr groß­flä­chig und eine Viel­zahl an inter­na­tio­na­len Ver­bin­dun­gen zu tref­fen, gehen weit über das Maß eines Warn­streiks hin­aus und sind völ­lig unan­ge­mes­sen. Dass unter dem Kon­flikt am Frei­tag über 295.000 Flug­rei­sende zu lei­den haben, ist nicht zumut­bar. Lösun­gen müs­sen am Ver­hand­lungs­tisch gefun­den wer­den und nicht auf dem Rücken der Pas­sa­giere." Zudem weist Ralph Bei­sel auf die wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen der Arbeits­nie­der­le­gun­gen hin: "Die Flug­hä­fen bewe­gen sich der­zeit in einem extrem ange­spann­ten wirt­schaft­li­chen Umfeld. Jede streik­be­dingte Strei­chung von Ver­keh­ren trifft die Luft­ver­kehrs­bran­che in einer Phase hart, in der die Unter­neh­men sich von den hohen Ver­lus­ten der Coro­na­zeit gerade erho­len."

Der Flug­ha­fen­ver­band ADV ruft alle Rei­sen­den auf, sich bei ihrer Flug­ge­sell­schaft früh­zei­tig über den Flugs­ta­tus zu infor­mie­ren.

Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Februar in Potsdam geplant. Es geht um einen neuen Tarifvertrag für bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigte.

Bahn erwartet viele Reisende

Auf kurzen Distanzen ist die Deutsche Bahn eine Alternative, die nach eigenen Angaben ein hohes Passagieraufkommen erwartet. Für längere Strecken muss zusammen mit der Fluggesellschaft umgebucht werden. Verbindungen von anderen Städten stehen nur begrenzt zur Verfügung, da die sieben bestreikten Flughäfen für knapp zwei Drittel des deutschen Passagieraufkommens stehen. Mit Frankfurt und München werden zudem die beiden größten Drehkreuze mit besonders vielen Zielen stillstehen. Am Samstag plant der Lufthansa-Konzern wie andere Gesellschaften auch wieder einen Normalbetrieb.

Live beendet

Das ist eine Katastrophe

Isabelle Polders vom Flughafenverband ADV gegenüber Euronews: "Dieser Streik ist eine nie dagewesene Eskalation. Wir respektieren das Recht der Arbeitnehmer, zu streiken. Aber wenn sieben Flughäfen und damit rund zwei Drittel der Fluggäste in Deutschland betroffen sind, dann ist das fast schon ein Generalstreik. Die wichtigen Drehkreuze in München und Frankfurt am Main stehen still – das ist eine Katastrophe. Dabei steht nächste Woche erst die zweite Verhandlungsrunde an."


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Kein Verständnis

"Habe kein Verständnis für das, was Verdi an den Flughäfen anrichtet." Ludwig G., 62, am Airport München


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Der Journalist der "Sächsischen" berichtet aus Leipzig...


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Am Flughafen München so...


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Eine echte Unverschämtheit

"Das ist eine echte Unverschämtheit. Ich will nach Madrid fliegen und jetzt das. Dabei verdienen sie gar nicht so schlecht." Maureen K., 23, wütende, gestrandete Passagierin in Frankfurt


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Auf dem Rücken der Passagiere

"Hiermit überspannt Verdi den Bogen völlig und trägt den Tarifkonflikt auf dem Rücken der Passagiere aus", sagte der Präsident der Luftfahrtlobby BDL, Jost Lammers.


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Nie dagewesene Eskalation

Isabelle Polders vom Flughafenverband ADV gegenüber Euronews: "Dieser Streik ist eine nie dagewesene Eskalation. Wir respektieren das Recht der Arbeitnehmer, zu streiken. Aber wenn sieben Flughäfen und damit rund zwei Drittel der Fluggäste in Deutschland betroffen sind, dann ist das fast schon ein Generalstreik. Die wichtigen Drehkreuze in München und Frankfurt am Main stehen still – das ist eine Katastrophe. Dabei steht nächste Woche erst die zweite Verhandlungsrunde an."


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