Selenskyj lädt Chinas Staatschef ins Kriegsgebiet ein

Ukrainischer Präsident Selenskyi auf Truppenbesuch an der Front
Ukrainischer Präsident Selenskyi auf Truppenbesuch an der Front Copyright Efrem Lukatsky/AP
Von Euronews mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Dies sagte der ukrainische Präsident in einem AP-Interview.

WERBUNG

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war auf Truppenbesuch in der Grenzregion zu Russland und hat dort einmal mehr die Stärke der Ukrainer angesichts der anhaltenden Bedrohung durch Moskau betont.

Er besuchte die Region Sumy im Nordosten der Ukraine, um den Jahrestag ihrer Rückeroberung durch die ukrainischen Streitkräfte zu begehen. In den ersten Wochen des Krieges gab es hier viele Kämpfe und die russischen Truppen beschießen weiterhin die Region. In der Stadt Bilopillja wurde erst am Dienstag ein Schulgebäude und ein Wohnblock zerstört.

Selenskyj nach Truppenbesuch: Wir sind stärker

"Die Bedrohung ist ständig, unsere Grenze wird ständig beschossen", so Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache über die Eindrücke seines Besuchs in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine. "Aber das Leben und unsere Menschen sind offensichtlich stärker als alle Ängste."

Bei seinem Besuch in Sumy hatte sich Selenskyj mit den Befehlshabern der dort eingesetzten Grenztruppen getroffen. "Die starken Stellungen entlang der gesamten Grenze zum Terrorstaat (Russland) sind eine Folge der Stärke unseres Volkes, das jederzeit bereit ist, die Grenze zu verteidigen", so Selenskyj.

Ukrainische Grenztruppen verteidigen im Nordosten einen mehrere hundert Kilometer langen Abschnitt an der gemeinsamen Grenze mit Russland ab, um dort ein Eindringen russischer Einheiten zu verhindern.

Selenskyj lädt Chinas Staatschef ein

Nachdem der chinesische Präsident Xi Jinping vor wenigen Tagen Putin in Moskau besucht hat, ohne öffentlich seine Unterstützung für Russlands Feldzug bekundet zu haben, lud Selenksyi ihn nun in die Ukraine ein.

"Putin hat keine Verbündeten mehr«, sagte Selenkyj in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP. Es sei klar, dass China, das als Wirtschaftsmacht Moskau lange Zeit wohlwollend gegenüberstand, nicht mehr bereit sei, Russland zu unterstützen.

Kiews Militärsprecher: Lage in Bachmut "sehr dynamisch"

Die Lage in der schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut ist nach den Worten eines ukrainischen Militärs "sehr dynamisch". Manchmal habe sogar der Gegner taktische Vorteile, sagte der Sprecher der ukrainischen Ostfront, Serhij Tscherewatyj, am Dienstagabend im Fernsehen. Doch diese Vorteile seien vorhersehbar. "Wir erkennen sie und ergreifen Gegenmaßnahmen."

Um Bachmut wird seit Monaten gekämpft. Die auf russischer Seite dort agierende Söldnertruppe Wagner steht im Osten, Norden und Süden der Stadt

Pentagon: Russland will nach Verlusten sehr alte Panzer einsetzen

Angesichts der massiven Zerstörung gepanzerter Fahrzeuge durch das ukrainische Militär sieht sich Russland nach Ansicht von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin gezwungen, auf jahrzehntealte Panzer aus Sowjetzeiten zurückzugreifen.

Die Ukraine habe den russischen Bestand gepanzerter Fahrzeuge ausgedünnt "auf eine Weise, wie es sich niemand vorstellen konnte", so Austin bei einer Anhörung im Senat. "Deswegen sehen wir Russland sich jetzt um T-54 und T-55 Panzer bemühen angesichts des Ausmaßes der Schäden, die ihnen die Ukraine zugefügt hat."

Die Panzermodelle wurden von der Sowjetunion im Wesentlichen nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt. Nach Angaben des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) verfügen die Panzer über eine deutlich leichtere Panzerung und kleinere Kanonen als aktuellere Modelle.

Kuleba: "Frieden zu jedem Preis ist eine Illusion"

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba forderte bei einer Online-Gesprächsrunde zum Ukraine-Krieg bei dem von den USA ausgetragenen zweiten Demokratie-Gipfel erneut einen vollständigen russischen Truppenabzug.

„Keine andere Nation wünscht sich Frieden mehr als die Ukraine. Aber Frieden zu jedem Preis ist eine Illusion. Damit der Frieden dauerhaft sein kann, muss er gerecht sein. Das Ende der russischen Aggression und die Wiederherstellung der territorialen Inegrität der Ukraine sind wesentliche Bedingungen für den Frieden ."

Ein Frieden scheint jedoch in weiter Ferne: Russland sagte, es sei bereit, über Frieden zu sprechen, betonte aber zugleich, dass seine Sicherheitsbedenken an erster Stelle stehen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Ukraine will Energie-Drehscheibe für Europa werden

Panzer in "guter Gesellschaft auf dem Schlachtfeld": Challenger und Leopard 2 zum Einsatz bereit

"Die Welt schaut sehr genau hin": Orlando Bloom spricht in Kiew Schicksal verschleppter Kinder an