Gebäudeeinsturz in Marseille: Zu acht Vermissten "fehlt jeglicher Kontakt"

Feuerwehrleute suchen fieberhaft nach Verschütteten in der Rue Rivoli in Marseille.
Feuerwehrleute suchen fieberhaft nach Verschütteten in der Rue Rivoli in Marseille. Copyright NICOLAS TUCAT/AFP or licensors
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Von Euronews mit DPA/AFP
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Wie viele Menschen sich in dem Haus in der Rue de Tivoli befanden, ist unklar. Mindestens acht vermisste Personen reagierten bislang "nicht auf Anrufe", wie die Staatsanwältin der Republik in Marseille mitteilte.

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Frankreich steht unter Schock: Nach dem Einsturz eines Gebäudes in der Marseiller Innenstadt geht die Suche nach Überlebenden unter Hochdruck weiter. Mindestens fünf Verletzte konnten bislang geborgen und in Krankenhäusern gebracht werden, wie die Behörden mitteilten.

Acht Vermisste reagieren bislang "nicht auf Anrufe"

Wie viele Menschen sich aber in dem Haus in der Rue de Tivoli befanden, ist weiter unklar. Mindestens acht vermisste Personen reagierten bislang "nicht auf Anrufe", wie die Staatsanwältin der Republik in Marseille, Dominique Laurens, bei einer Pressekonferenz am späten Nachmittag mitteilte.

Die als vermisst geltenden Personen seien durch Angehörige identifiziert worden, die sie nicht erreichen konnten, sagte sie weiter.

Bei den vermutlich Verschütteten handele es sich überwiegend um ältere Menschen und ein Pärchen um die 30. Kinder seien wohl nicht in dem Gebäude gewesen, als es einstürzte. Auch aus einem benachbarten Haus könnte ein Mann unter den Trümmern sein. Seine Ex-Freundin habe angegeben, ihn nach dem Unglück nicht erreicht zu haben.

"Rauch und Steine und Menschen, die panisch davonrannten"

Grund für den Einsturz war wohl eine Explosion. Zwei weitere Gebäude wurden teilweise zerstört. Eine Augenzeugin berichtet: "Wir hörten eine Explosion gegen ein Uhr morgens, eine sehr laute Explosion, die uns erschreckte. Wir haben aus dem Fenster geschaut, was passiert ist, und wir sahen Rauch und Steine und Menschen, die panisch davon rannten."

Innenminister Gérald Darmanin sagte, zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei es unmöglich, die genauer Ursacher der Explosion zu benennen. Die Staatsanwaltschaft hat die Angelegenheit an die Kriminalpolizei von Marseille weitergereicht, die nun Ermitlungen einleite.

Zusätzlich erschwert werden die Rettungsarbeiten durch ein Feuer mehrere Meter unter dem Geröll. "Wir sind mit einem sehr seltenen Phänomen konfrontiert - ein Feuer, das seit mehreren Stunden mit extrem hohen Temperaturen anhält", sagte dazu der Bürgermeister von Marseille, Benoît Payan.

Auch für die eingesetzten Rettungshunde ist das Feuer ein Problem. Wegen des Brandgeruchs und der heißen Temperaturen können sie bisher nicht gut nach Verschütteten suchen. Die Hunde hätten zunächst keine menschlichen Spuren gefunden, so Payan. "Das heißt nichts. Wir können zum jetzigen Moment keine Schlüsse daraus ziehen."

Bei dem Einsturz des vierstöckigen Gebäudes wurden auch zwei benachbarte Häuser teilweise mitgerissen. Das Wohnhaus galt nicht als einsturzgefährdet. Etwa 30 Häuser im Umkreis wurden sicherheitshalber geräumt.

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