Beamtenstatus für Lehrkräfte abschaffen? Menschen in Ungarn protestieren

Proteste in Ungarn gegen die Missstände im Bildungssektor dauern seit Monaten an.
Proteste in Ungarn gegen die Missstände im Bildungssektor dauern seit Monaten an. Copyright Euronews
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Von Rita Konya
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Seit bald einem Jahr gehen Lehrkräfte in Ungarn auf die Straße, um auf die miserablen Zustände im Bildungssektor aufmerksam zu machen. Jetzt soll eine von Gegnern als "Rache-Gesetz" bezeichnete Reform den Beamtenstatus von Lehrenden abschaffen.

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In Budapest haben die Proteste gegen die geplante Bildungsreform in Ungarn wieder begonnen. Das neue sogenannte "Status-Gesetz" soll den Beamtenstatus von Lehrkräften abschaffen. Seit Monaten protestieren Lehrkräfte und Schüler:innen gegen die miserablen Bedingungen an ungarischen Schulen.

Demonstrierende fordern eine Volksabstimmung über das geplante Gesetz.

Lehrkräfte befürchten unter anderem, dass die Reform ihr Arbeitspensum weiter verschärft. Sie verdienen bereits weniger als das ungarische Durchschnittsgehalt.

Im europäischen Vergleich verdienen Lehrkräfte in Ungarn wenig. Wer zwischen 10 bis 15 Jahren Erfahrung hat, verdient zwischen 520 und 560 Euro, in den ersten Jahren im Beruf liegt das Gehalt monatlich um 360 Euro.

Dabei ist auch Ungarn von hoher Inflation betroffen: Auf dem Wohnungsmarkt sind die Preise in den vergangenen Monaten um etwa 25 Prozent gestiegen. Doch die letzten Lohnerhöhungen galten nicht für Lehrkräfte.

Gegner:innen der Reform sprechen von einem "Rache-Gesetz", um Lehrkräfte abzustrafen, die mit ihrem Protest seit einem Jahr auf die Missstände im Bildungssektor in Ungarn aufmerksam machen. Nach Darstellung der Regierung zielt die Reform auf eine verbesserte Qualität der Bildung.

Am Mittwochabend kam es zu Zusammenstößen zwischen Protestierenden und der Polizei, die Tränengas einsetzte und mindestens fünf Personen festnahm.

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