Kritik an Kreml nach Aus für Getreideabkommen: "Die Verbraucher zahlen den Preis"

Der Getreidefrachter TQ Samsun vor Istanbul am 17. Juli 2023
Der Getreidefrachter TQ Samsun vor Istanbul am 17. Juli 2023 Copyright Sercan Ozkurnazli/AP
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Von Euronew smit AFP, AP, dpa
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US-Außenminister Antony Blinken hat die Aufkündigung des internationalen Getreideabkommens durch Russland als "skrupellos" eingestuft. Damit würden Lebensmittel als Waffe eingesetzt.

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Der wohl letzte Getreidefrachter ist unterwegs, der aus der Ukraine kommend die Kontrollen in Istanbul passiert hat und seinen Zielhafen ansteuert. Russland hat das internationale Getreideabkommen gekündigt und dadurch Exporte aus ukrainischen Schwarzmeerhäfen praktisch unmöglich gemacht. Vor der ukrainischen Küste wacht die russische Schwarzmeerflotte.

Die internationale Gemeinschaft reagierte tief besorgt und enttäuscht ob der sich jetzt abzeichnenden globalen Versorgungskrise. Die Ukraine und Russland gehören zu den wichtigsten Getreideerzeugern

UN-Generalsekretär Antonio Guterres war sichtlich um Zurückhaltung gegnüber Russland bemüht: "Letztlich ist die Teilnahme an diesen Abkommen eine Entscheidung. Aber Menschen in Not überall und in den Entwicklungsländern haben keine Wahl. Hunderte Millionen Menschen sind von Hunger bedroht, und die Verbraucher sind mit einer globalen Lebenskostenkrise konfrontiert. Sie werden den Preis dafür zahlen."

Scholz kritisiert Kreml

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz sprach von einer schlechten Botschaft, nicht nur für die Ukraine, und kritisierte den Kreml: "Jeder wird genau verstehen, was dahinter steckt, nämlich eine Aktion, die viel damit zu tun hat, dass sich Russland nicht für ein gutes Miteinander in der Welt verantwortlich fühlt."

Die USA forderten Russland nachdrücklich auf, sofort wieder Exporte aus der Ukraine zuzulassen. US-Außenminister Antony Blinken hat die Aufkündigung des internationalen Getreideabkommens durch Russland als "skrupellos" eingestuft. Damit würden Lebensmittel als Waffe eingesetzt.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigte an, den russischen Präsidenten Wladimir Putin umstimmen zu wollen.

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