Afrika-Gipfel in St. Petersburg: Putin verspricht Getreide und wirbt um neue Partner

Putin empfängt seine afrikanischen Gäaste
Putin empfängt seine afrikanischen Gäaste Copyright Mikhail Metzel/TASS Host Photo Agency
Copyright Mikhail Metzel/TASS Host Photo Agency
Von Euronews mit AFP/DPA
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Mit dem zweitägigen Treffen in St. Petersburg, zu dem viele afrikanische Staats- und Regierungschefs allerdings nur Stellvertreter geschickt haben, will sich der Kreml-Chef profilieren und der Welt zeigen, dass Russland trotz der blutigen Invasion in der Ukraine international nicht isoliert ist.

WERBUNG

Russlands Präsident Wladimir Putin hat zum Auftakt des Afrika-Gipfels in St. Petersburg den Westen für das jüngste Scheitern des Abkommens zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer verantwortlich gemacht und den Vertretern des Kontinents verlässliche Lebensmittellieferungen zugesichert.

"Russland bleibt ein zuverlässiger Lieferant von Nahrung für Afrika", sagte Putin am Donnerstag. 

Russland ist ein "solider und verantwortungsbewusster" Produzent

Zugleich wies er kategorisch Vorwürfe des Westens als "heuchlerisch" zurück, dass Russland mit seinem Krieg gegen die Ukraine und der Blockade von Getreidelieferungen des Landes über das Schwarze Meer nun "Hungerspiele" betreibe. 

Putin kündigte bei dem bis Freitag dauernden Treffen an, bedürftigen Staaten in den kommenden drei bis vier Monaten zwischen 25 000 und 50 000 Tonnen kostenlos liefern zu lassen: Simbabwe, Somalia und Eritrea sowie drei weitere Länder, die in den letzten Jahren näher an Moskau gerückt sind: Mali, die Zentralafrikanische Republik und Burkina Faso.

Putin sagte: "Unser Land kann ukrainisches Getreide kommerziell, aber auch im Hinblick auf (humanitäre) Lieferungen kostenlos ersetzen.“ Russland sei ein "solider und verantwortungsbewusster" Produzent.

Diplomatischer und politischer Test für Moskau

Wegen der Sanktionen des Westens ist Putin dringend auf Partner in anderen Erdteilen angewiesen. Mit dem zweitägigen Treffen in St. Petersburg, zu dem viele afrikanische Staats- und Regierungschefs allerdings nur Stellvertreter geschickt haben, will sich der Kreml-Chef profilieren und der Welt zeigen, dass Russland trotz der blutigen Invasion in der Ukraine international nicht isoliert ist.

Tatsächlich kann Russland weiter auf die Unterstützung bzw. Neutralität vieler afrikanischer Länder zählen. Dieser Gipfel gilt als diplomatischer und politischer Test für Moskau. Vertreten sind laut Kreml 49 der 54 Länder des Kontinents. Nur aus 17 kommen demnach Staats- und Regierungschefs. Das sind weniger Teilnehmer als bei der Gipfelpremiere 2019.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Exekutionen, Folter, Plünderungen: Wagner-Söldner in Afrika angeklagt

Wegen Haftbefehl: Russlands Präsident Putin reist nicht nach Südafrika

Nahrungsmittelsicherheit und Handel: Diese Themen dominieren auf Russlands Afrika-Gipfel