Der Rückhalt der Putschisten wächst. Demonstranten riefen in der Hauptstadt Niamey anti-westliche Parolen und forderten eine russische Intervention.
Nach der Machtübernahme durch Soldaten im westafrikanischen Niger hat sich auch das Militär des Landes auf die Seite der Putschisten gestellt. Unterstützung soll es inzwischen auch von Oppositionsparteien geben.
Hunderte Menschen demonstrierten in der Hauptstadt Niamey, riefen anti-westliche Parolen und forderten eine russische Intervention.
Eine Gruppe von Soldaten hatte am Mittwoch den 2021 gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum für entmachtet erklärt. Dieser rief auf Twitter dazu auf, die demokratischen Errungenschaften des Landes zu verteidigen.
Der Putsch wird von der Afrikanischen Union, den USA und der EU gleichermaßen scharf verurteilt. Eine Sprecherin von EU-Ratspräsident Charles Michel forderte die sofortige Freilassung Bazoums.
Michel habe die volle Unterstützung der EU bekräftigt, ebenso die Überzeugung, dass Niger ein wesentlicher Partner der Europäischen Union in der Sahelzone sei, dessen Destabilisierung im Interesse von niemandem läge, im Land, in der Region oder darüber hinaus.
Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres forderte Bazoums Freilassung. Die Vereinten Nationen haben wegen der Sperrung des Luftraums nach dem Putsch im Niger ihre humanitären Hilfsprogramme in dem bettelarmen Land ausgesetzt.
Wegen des Putsches sperrten die nigrischen Behörden den Luftraum sowie die Landesgrenzen. In einem Hinweis an die Luftfahrt wurden Landungen auf dem Flughafen bis zum 4. August für alle Flüge untersagt.
In dem Land sind noch etwa 100 deutsche Bundeswehrsoldaten stationiert.