Ein Schiff fährt nach nirgendwo: Asylsuchende beziehen umstrittenen Lastkahn

Asylsuchende gehen an Bord der "Bibby Stockholm" im südenglischeh Hafen von Portland
Asylsuchende gehen an Bord der "Bibby Stockholm" im südenglischeh Hafen von Portland Copyright James Manning/PA
Copyright James Manning/PA
Von Euronews mit AP, dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Etwa 500 Männer sollen an Bord der "Bibby Stockholm" wohnen, bis über ihr Asylverfahren. Die Maßnahme stoßt auf Kritik einiger NGOs und Aktivist:innen.

WERBUNG

Großbritannien hat damit begonnen, Asylsuchende auf dem Lastkahn Bibby Stockholm in der südenglischen Stadt Portland unterzubringen. Hier sollen etwa 500 Männer auf den Ausgang ihres Asylverfahrens warten. Diese Maßnahme, sowie die gesamte Asylpolitik der Regierung von Premier Rishi Sunak ist umstritten. Am Hafen von Portland haben einige Menschen dagegen demonstriert.

"Die Art und Weise, wie die Regierung ihre Asylpolitik betreibt, zielt darauf ab, diese Menschen zum Sündenbock zu machen, und ich denke, das fängt ganz oben an. Wir sollten auf lokaler, aber auch auf nationaler Ebene eine Willkommensbotschaft senden", sagte eine der Demonstrierenden.

AP Photo
Stockbetten in den Schlafzimmern für Asylsuchende auf dem Lastkahn "Bibby Stockholm"AP Photo

"Es scheint, dass diese Regierung alles tun wird, um Asylsuchenden das Gefühl zu geben, in diesem Land unwillkommen und unsicher zu sein", sagte Steve Valdez-Symonds von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Er warnte vor einer "Retraumatisierung" von Flüchtlingen, die Krieg und Vertreibung entkommen sind.

"Es sollte große Bedenken geben, jede Person auf Wohnräume von der typischen Größe eines Autoparkplatzes zu beschränken", sagte Valdez-Symonds. Die Flüchtlingshilfe Care4Calais teilte mit, Einsprüche von Anwälten hätten verhindert, dass mehrere Asylsuchende an Bord mussten.

Mit diesem Wohnschiff für Asylbewerber will die Regierung in London sowohl das Platz-Problem lösen, als auch die Kosten für die Unterbringung von Asylsuchenden in Hotels senken. Die Regierung will noch weitere, ähnliche Lastkähne einsetzen. Die Zahl irregulär eingereister Menschen stieg im vergangenen Jahr auf 45 000.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Nach Helikopterflug im polnischen Luftraum: Oppositionsführerin kritisiert Lukaschenko scharf

Ukraine beschädigt Autobrücken zur Krim

Dramatischer NGO-Bericht: Zehn Millionen Kinder weltweit auf der Flucht