Die Katastrophe von Evros: Die schmerzhafte Suche nach den Ursachen des Waldbrandes

Waldbrand nahe des griechischen Dorfs Sykorrahi bei Alexandroupoli
Waldbrand nahe des griechischen Dorfs Sykorrahi bei Alexandroupoli Copyright Achilleas Chiras/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
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Von Ioannis KaragiorgasEuronews
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Nach den verheerenden Waldbränden in Griechenland wollen nun viele wissen, wie es dazu kommen könnte, und wie man solche Katastrophen verhindern kann.

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Ende August wüteten die Waldbrände im ostgriechischen Bezirk Evros 16 Tage lang. Die Flammen zerstörten zehntausende Hektar. Es war der größte Waldbrand in der EU seit 20 Jahren.

Die Katastrophe hatte laut den regionalen Behörden verschiedene Ursachen. In Dadia allerdings gab es zu wenige Einsatzkräfte - man musste das Feuer einfach weiterbrennen lassen.

"Den Siedlungen und der Infrastruktur wurde sofort hohe Priorität eingeräumt. Gleichzeitig bedrohte das Feuer sehr schnell Alexandroupoli", sagtDora Skartsi, Försterin und Direktorin der "Gesellschaft für den Schutz von Biodiversität in Thrakien". "Sie verstehen also, dass die Stadt priorisiert wurde und der Waldbrand überall dort weiter brannte, wo es grüne Vegetation gab", so Skartsi weiter.

Unzureichende Prävention

Ilias Vintsis, der Bürgermeister von Dadia erklärte: "Wir hatten zwar viele Einsatzkräfte, manche waren in Fahrzeugen, andere zu Fuß unterwegs, aber plötzlich waren es nur noch sechs Fahrzeuge. Diese mussten eine große Entfernung, einen großen Radius und viele Kilometer zurücklegen."

Zugleich war die Prävention von Waldbränden jahrelang unzureichend. Eine besondere Rolle spielte dabei der stark zurückgehende Viehbestand. Das führte zu einer immer dichteren Vegetation. Deshalb fordern viele hier den Staat auf, zügig zu handeln.

"Die Wohngebiete müssen durch Brandschutzzonen geschützt werden. Man sollte keine Erdbewegungsmaschinen oder Bulldozer vor den Flammen einsetzen müssen, um Bäume zu fällen und somit die Feuerfront durchtrennen zu können, während das Feuer sich an einem anderen Ort in der Nähe einer Siedlung ausbreitet", sagt Vintsis.

"Denn dadurch verliert man den Einsatz von vielen Menschen, freiwilligen Helfern, Waldarbeitern, Holzfällern und Feuerwehrleuten. Sie sind dann nämlich mit den Löscharbeiten in der Nähe eines Wohngebiets beschäftigt, das eigentlich schon seit März oder April durch Schutzzonen vorbereitet sein müssten", so Vintsis weiter.

Waldbrände werden immer größer und vernichten immer mehr Flächen. Deshalb lautet die Lösung für viele: Waldbrand-Feuerwehren. Nur auf Waldbrände spezialisierte Einsatzkräfte sind in der Lage, große Brände einzudämmen, und somit die Lösung für ein immer schwieriger werdendes Problem.

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