Nach einer aserbaidschanischen Militäroperation in der umstrittenen Region Bergkarabach sind erste Hilfskonvois eingetroffen. In Eriwan gehen die Proteste gegen die Regierung weiter.
Ein Konvoi russischer Lastwagen hat dringend benötigte Hilfsgüter in die umstrittene Region Bergkarabach gebracht. Der Waffenstillstand, der die jüngste Gewalteskalation beendete, hielt am Freitag, doch die Lage in der Region bleibt angespannt.
Aserbaidschan entsandte ebenfalls Lastwagen mit Lebensmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln in die bergige Region. Am Anfang der Woche hatte Aserbaidschan armenische Stellungen in Bergkarabach angegriffen und von einer "Anti-Terror-Operation" gesprochen. 200 Menschen wurden getötet, mindestens doppelt so viele verletzt.
Unterdessen gehen die Proteste in der armenischen Hauptstadt Eriwan weiter, nachdem die Regierung der Forderung Aserbaidschans zugestimmt hat, dass die vor Ort stationierten Streitkräften die Waffen niederlegen. Viele Menschen in Armenien werten dieses Zugeständnis als Kapitulation ihrer Regierung. Der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan sagte in Eriwan, 40.000 Plätze für Armenier aus Bergkarabach seien vorbereitet.
In ersten Gesprächen unter russischer Vermittlung ging es um eine mögliche Wiedereingliederung der international nicht anerkannten Republik Bergkarabach in Aserbaidschan. Allerdings brachten diese kein Ergebnis.
Die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region steht im Mittelpunkt eines jahrzehntelangen Konflikts zwischen den Kaukasus-Nachbarn.