Eklat bei der UN: Israel greift Guterres wegen Gaza-Rede an

Eklat im UN-Sicherheitsrat
Eklat im UN-Sicherheitsrat Copyright Seth Wenig/AP Photo
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Von Euronews mit dpa
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Der israelische Außenminister Cohen hat aus Verärgerung über eine Rede von UN-Generalsekretär Guterres ein persönliches Treffen abgesagt. Guterres spricht über 56 Jahre "erdrückender Besatzung".

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Im UN-Sicherheitsrat ist es zu einem Eklat zwischen UN-Generalsekretär António Guterres und Israel gekommen. Hinsichtlich der Sicherheitslage in Gaza prangerte Guterres das humanitäre Recht im Gazastreifen an.

"Ich bin zutiefst besorgt über die eindeutigen Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht, die wir in Gaza beobachten. Lassen Sie mich das klarstellen. Keine Partei in einem bewaffneten Konflikt steht über dem humanitären Völkerrecht. Nichts kann die vorsätzliche Tötung, Verletzung und Entführung von Zivilisten oder den Abschuss von Raketen auf zivile Ziele rechtfertigen."

Der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan verurteilte die Äußerungen von Guterres scharf. Der UN-Generalsekretär hatte zuvor die 56 Jahre dauernde "erdrückende Besatzung" durch Israel erwähnt und gesagt, dass es wichtig sei zu erkennen, dass die Angriffe der Hamas nicht im luftleeren Raum stattgefunden hätten.

Israels Außenminister Eli Cohen fragte: "Herr Generalsekretär, in welcher Welt leben Sie? Das ist ganz sicher nicht unsere Welt."

Cohen sagte angesichts der Äußerungen ein Treffen mit Guterres ab und forderte dessen Rücktritt. Auf Twitter schrieb er, er werde den UN-Generalsekretär nicht treffen. Nach dem 7. Oktober gebt es keinen Platz mehr für eine ausgewogene Position. Ein Sprecher des Außenministeriums in Jerusalem bestätigte die Absage.

Ein UN-Sprecher sagte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, man könne die Absage des Treffens nicht bestätigen. Man habe lediglich die Nachricht Cohens auf der Plattform X gesehen. Weiter wollte der Sprecher die Situation nicht kommentieren.

Nach Angaben aus Diplomatenkreisen hatten einige arabische Delegationen bei der Rede Cohens den Raum verlassen, darunter jene aus Algerien und Libyen. Vertreter Jordaniens, Ägyptens, Saudi-Arabiens und der Vereinten Arabischen Emirate seien aber sitzen geblieben.

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