Lager in Albanien: Meloni will Asylsuchende außer Landes bringen

Rama und Meloni nach der Unterzeichnung eines entsprechenden Memorandums in Rom, 6. November 2023
Rama und Meloni nach der Unterzeichnung eines entsprechenden Memorandums in Rom, 6. November 2023 Copyright Roberto Monaldo/LaPresse
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Von euronews
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Dafür sollen Einrichtungen in Albanien entstehen. Ziel sei eine zügige Bearbeitung von Asylanträgen und im Zweifel die Rückführung in die Heimatländer. Kritiker sprechen von einem italienischen Guantanamo.

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Italiens rechtsextreme Regierung will dem Zustrom von Migranten mit Auffanglagern in Albanien begegnen. Dort sollen aus dem Mittelmeer geborgene Personen untergebracht werden. Die Einrichtungen sollen bis zu 3.000 Menschen beherbergen können.

Nach Angaben von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sollen die Zentren den Druck verringern, der auf Einrichtungen in Italien lastet.

Die Ankündigung erfolgte nach einem Treffen Melonis und ihres albanischen Amtskollegen Edi Rama in Rom. Beide Regierungschefs unterzeichneten ein entsprechendes Memorandum. 

Asylverfahren "zügig abschließen"

"In diesen Zentren werden bis zu 3000 Menschen Unterkunft finden - und zwar so lange bis die Verfahren zur Bearbeitung von Asylanträgen zügig abgeschlossen werden können - und selbstverständlich auch zum Zweck der Rückführung", so Meloni. 

Kritiker werfen Meloni vor, ein italienisches Guantanamo außerhalb der Europäischen Union zu schaffen. Dabei gebe es keine Möglichkeit, den Haftstatus der dort untergebrachten Menschen unabhängig zu überwachen.

Vorbild Großbritannien?

Die britische Regierung musste sich wegen eines ähnlichen Plans bereits vor Gericht verantworten. Asylsuchende sollten demnach in einer Unterkunft in Ruanda untergebracht werden.

Dafür sollten illegale Einwanderer oder Asylsuchende von Großbritannien in das afrikanische Land umgesiedelt werden.

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